Zusammenarbeiten

Verschiedene Persönlichkeiten, die sich perfekt ergänzen

Wichtigste Erkenntnis: Gut und schlecht gibt es nicht. Sowohl Intros („beharrlich“, „analytisch“) als auch Extros („begeisterungsfähig“, „schnell“) sind für die Teambildung wichtig, weil sie sich perfekt ergänzen – wenn man sie lässt. Löhken appeliert deshalb mit ihrem Buch auch vorrangig an Manager in kleinen und mittleren Unternehmen, die eigenen Leute nicht in einheitliche Persönlichkeits-Schablonen zu pressen, sondern jeweils die Stärken herauszuarbeiten. Akzeptieren Sie beispielsweise, dass sich introvertierte Arbeitnehmer in Meetings mit Wortmeldungen zurückhalten. Die sind dafür um Klassen besser, wenn es darum geht, Texte zu schreiben, Ergebnisse zusammenzufassen und Leitlinien auszuformulieren. Und dann gibt es noch die „Zentros“, die sich mit ihrer Persönlichkeit genau in der Mitte zwischen Introvertierten und Extrovertierten bewegen. Löhken widmet auch diesen ihre Aufmerksamkeit, die in vielen psychologischen Betrachtungen zu kurz kommen, zwischen „Schweigern“ und „Dampfplauderern“ aber sehr gut eine Brücke schlagen können.

Die jeweiligen Stärken bestmöglich zur Geltung bringen

Im ersten Teil des Buches erklärt die Autorin ausführlich und leicht verständlich die verschiedenen Merkmale der unterschiedlichen Persönlichkeiten. Im zweiten Teil geht es ans Eingemachte: Hier erfahren Sie, wie Sie als Führungskraft nach oben und unten punkten, selbst wenn Sie zu den Stillen gehören und Ihr Chef die laute Ansprache bevorzugt. Zudem erklärt Löhken, wie sowohl Extros, die mit Flexibilität und rhetorischen Fähigkeiten überzeugen, als auch Intros, die beharrlich bei der Sache bleiben und zuhören, im Außendienst einen erstklassigen Job machen. Voraussetzung dafür ist, dass man sie machen lässt, was sie am besten können. Vielleicht wissen selber noch nicht in welche Richtung Sie tendieren? Wenn Sie es herausfinden wollen, und damit auch Ihr Lern- und Kommunikationsverhalten verbessern möchten, finden Sie einen ausführlichen Test am Ende des Buches. Fazit: Alle Machtmenschen sind Extrovertierte und deren Mitläufer sind die bescheidenen Intros? Unsinn! Auch Barack Obama ist eher ein „Intro“ – inklusive der vollen Portion Charisma und Autorität, die sonst „Extros“ exklusiv für sich beanspruchen. Sylvia Löhken räumt in ihrem Buch auf mit den Klischees zu den scheinbar konkurrierenden Temperamenten. Die Autorin erklärt praxisnah, wie die jeweiligen Persönlichkeitsstärken im Unternehmen bestmöglich zur Geltung gebracht werden.


Rezension von Oliver Ibelshäuser, www.Roter-Reiter.de Sylvia Löhnen: „Intros und Extros – Wie sie miteinander umgehen und voneinander profitieren“, E-Book inside. Gabal Verlag. 2014, ISBN: 3869365498

Bildquelle: © kupicoo – iStockphoto.com

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