Der Kunde bleibt König: Kundenberatung und Vertrieb mit den meisten Angeboten
Die Top-Ten der am häufigsten gesuchten Berufe zeigt ebenfalls, dass kommunikationsstarke Bewerber hoch im Kurs stehen. Die Berufsfeldgruppe „Verkaufsberatung und Vertrieb“ bleibt das Tätigkeitsfeld, für das Unternehmen die meisten Mitarbeiter suchen – zum Beispiel für Call Center mit Fokus auf Kundenservice. Die Beratung und Betreuung von Kunden steht bei zwei Dritteln der Jobangebote in diesem Bereich (64,8 %) im Vordergrund, während ein Drittel Arbeitsplätze im Tele Sales bereithält. Schon seit mehreren Jahren finden sich Berufe wie Call-Center-Agent, Telefonverkäufer, Kundenberater oder Help-Desk-Mitarbeiter in den Top-Ten der Stellenanzeigen, was aber laut DEKRA zum Teil auch der hohen Fluktuationsrate geschuldet ist.
Diagnose Ärztemangel: Gesundheitswesen hat viele Jobs zu vergeben
Für das Gesundheitswesen stellt der Arbeitsmarkt-Report 2015 die Diagnose „Ärztemangel“. Auch wenn sie einen Platz in den Top-Ten nur knapp verfehlt haben, ist die Nachfrage nach Ärzten so hoch wie nie. Vor allem für Klinikbetreiber sei die Fachkräftesituation angespannt. In den meisten westlichen Bundesländern zählten Mediziner mittlerweile zu den Mangelberufen. Und auch künftig dürfte sich die Situation weiter verschärfen, da schon jetzt fast jeder vierte Arzt 55 Jahre oder älter ist. Offene Stellen für Gesundheits- und Krankenpfleger rangieren derweil auf Platz zwei der am häufigsten gesuchten Berufe. Und auch Arzthelfer und medizinische Fachangestellte finden sich in den Top-Ten wieder.
Computerliebe: Software-Entwickler und Programmierer sind heiß begehrt
Nach wie vor ungebrochen ist die Nachfrage nach IT-Spezialisten. Software-Entwickler, Programmierer, Fachinformatiker oder Systemadministratoren – sie alle dürfen sich auch künftig über ein reichhaltiges Jobangebot freuen. Mit 30 Prozent aller Angebote für IT-Fachkräfte sind Software-Entwickler bei Unternehmen besonders begehrt. Laut DEKRA-Report sind die häufigsten Einsatzbereiche für Bewerber in diesem Jahr die Elektroindustrie, der Maschinenbau sowie bei Anbietern wissenschaftlich-technischer Dienstleistungen. Auch im Hinblick auf die aktuelle Entwicklung hin zu Industrie 4.0 dürften hardwarenahe Software-Entwickler beste Chancen haben. Und auch Wirtschaftsinformatiker mit ihrer Qualifikation, Wirtschafts- mit Informatik-Wissen zu verbinden, gewinnen mit zunehmender Digitalisierung der Industrie an Bedeutung. Die Gesuche für dieses Berufsbild haben sich fast verdoppelt.
Techniker, die begeistern: Elektroniker sind die Stars am Stellenmarkt
Während sich die Nachfrage nach Akademikern im technischen Bereich aufgrund gestiegener Absolventenzahlen in den MINT-Studiengängen etwas entspannt hat, suchen viele Unternehmen nach wie vor nach Arbeitnehmern mit einer technischen Berufsausbildung. Elektroniker sind darunter die Stars am Stellenmarkt. Aber auch Elektro- und Messtechniker sowie Servicetechniker und Technische Zeichner können aus zahlreichen Angeboten wählen. Allerdings ist laut Report bei den Elektro-Ausbildungsberufen der künftige Arbeitgeber in 29,3 Prozent der Fälle ein Zeitarbeitsunternehmen.
Mehr Chefs: Jedes 10. Stellenangebot beinhaltet Führungsaufgaben
In 11,6 Prozent der Stellenausschreibungen werden Kandidaten mit Führungskompetenz gesucht – besonders für das mittlere Management. Jede dritte Stellenanzeige, die Führungsaufgaben beinhaltet, richtet sich an Abteilungs- bzw. Werkleiter. Daneben stehen wechselwilligen Kandidaten vor allem zahlreiche Angebote als Projektmanager (29,4 %) sowie Team- und Gruppenleiter (18,7 %) zur Auswahl.
Megatrend Industrie 4.0: Fachkräfte werden überall im Unternehmen gebraucht.
Als Megatrends auf dem Arbeitsmarkt hebt der DEKRA Report zum einen das veränderte Informations- und Konsumverhalten durch das Internet hervor, das zum Beispiel positive Auswirkungen auf das Stellenangebot im Bereich Lager- und Transportlogistik hat. Zum anderen sorgt die zunehmende Digitalisierung von Unternehmensprozessen für einen steigenden Anteil der IT-Berufe am Stellenmarkt. „Entwicklungen wie Industrie 4.0 werden die Arbeitswelt in einem Maße und einer Geschwindigkeit stärker verändern, als es sich viele heute vorstellen können“, prophezeit Jörg Mannsperger, Mitglied des Vorstands der DEKRA SE und Geschäftsführer der DEKRA Akademie. Allerdings würden sich derzeit viele Unternehmen nur auf die technischen Aspekte der Digitalisierung konzentrieren. Der Wandel erfordere aber auch und vor allem fähige Fachkräfte auf allen Hierarchie- und Qualifikationsebenen. Quelle: http://www.DEKRA-media.de/katalog/arbeitsmarktreport2015/blaetterkatalog/pdf/complete.pdf
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