Montags herrscht Ausnahmezustand
Wenn Ihr Wochenstart auch so trostlos aussieht, sind Sie in bester Gesellschaft: Laut einer aktuellen forsa-Umfrage hat nahezu jeder dritte Deutsche zwischen 18 und 29 Jahren regelmäßig einen Montagsblues. So nennen die Wissenschaftler das Phänomen der notorisch miesen Laune am Tag nach dem Wochenende. Blues-Opfern fällt das Aufstehen schwer, sie fühlen sich kaputt und können sich schlecht konzentrieren, so die Ergebnisse unter 1.002 Befragten. Schon früher bescheinigten Experten Montagen den Ausnahmezustand. Dem Tag, an dem einer Studie der London School of Economics zufolge weit weniger geleistet wird als dienstags oder mittwochs. An keinem anderen Wochentag ist die Verletzungsgefahr im Job größer, die Rechtschreibfehler in E-Mails gravierender und die Zahl der Krankmeldungen höher als am Manic Monday.
Ältere Menschen häufig immun gegen den Blues
Besonders betroffen von der Montagsmüdigkeit sind laut forsa-Umfrage Angestellte und Arbeiter. Selbstständigen und Beamten hingegen macht das Problem weniger zu schaffen. Doch nach der Zeitumstellung im Frühjahr bleiben auch sie nicht verschont, denn dann ist der Montagsblues besonders heftig. Forscher haben zudem beobachtet, dass ältere Menschen seltener der montäglichen Miesepetrigkeit zum Opfer fallen als jüngere und begründen das damit, dass ältere Menschen auch am Wochenende ihren normalen Rhythmus fortsetzen. Sie gehen wie gewohnt zu Bett und stehen täglich zur selben Zeit auf. Wer stattdessen am Wochenende lange feiert und erst spät aufsteht, erlebt am Montag darauf fast immer den berühmten Durchhänger.
Wochenende bringt die Hormone durcheinander
Die Ausnahmesituation am Wochenende ist also schuld am Montagsblues. Schlafforscher glauben, dass der veränderte Tagesrhythmus am Wochenende für einen besonders schlechten Schlaf in der Nacht zum Montag sorgt. Denn unser Körper schüttet in einem bestimmten Rhythmus Hormone aus, die unsere Aktivitäts- und Erholungsphasen steuern: Melatonin, wenn wir schlafen sollen, und Kortisol, wenn die Nacht zu Ende geht. Wer am Wochenende den Tag zur Nacht macht, bringt diesen sensiblen Rhythmus durcheinander. Da helfen auch frühes Zubettgehen oder eine kleine Siesta am Mittag nichts. Im Gegenteil: Frühes Zubettgehen am Sonntagabend, wie es laut forsa 40 Prozent der Montagsmüden tun, oder ein Mittagsschläfchen, dem jeder Fünfte frönt, seien sogar kontraproduktiv, denn das brächte den hormonell regulierten Tagesablauf noch mehr durcheinander. Statt sich zu erholen, wälzt man sich nachts schlaflos umher.
Arbeitsstress im Büro lassen
Außerdem: Viele kämpfen bereits am Sonntagnachmittag mit den Problemen, die am Montagmorgen auf ihrem Schreibtisch warten. Sie sind in den Gedanken an den nächsten Tag gefangen, überlegen, was alles erledigt werden muss, sind unruhig und leiden deshalb häufig unter Einschlafstörungen. Wer es nicht schafft, den Arbeitsstress am Freitag im Büro zu lassen, wird am Wochenende kaum die gewünschte Entspannung finden. Doch bei aller Tristesse gibt es auch eine gute Nachricht: Mit einer paar Tricks lassen sich die Montagshänger verhindern oder zumindest entschärfen.
Unsere 10 goldenen Regeln für einen positiven Start in die Woche helfen sicher:
- Gehen Sie unter der Woche zu regelmäßigen Zeiten zu Bett.
- Schlafen Sie möglichst sieben Stunden – unter der Woche wie am Wochenende.
- Räumen Sie am Freitagnachmittag Ihren Schreibtisch auf, um am Montagmorgen nicht gleich im Chaos zu landen.
- Schreiben Sie sich bereits am Freitag eine To-Do-Liste für den Montag.
- Bevor Sie ins Wochenende starten, sollten Sie alle E-Mails der letzten Tage beantwortet haben.
- Verzichten Sie am Sonntag auf den Mittagsschlaf.
- Ein Sonntagsspaziergang an der frischen Luft lässt Sie am Abend leichter einschlafen.
- Trinken Sie keinen Kaffee oder schwarzen Tee nach 16:00h und verzichten Sie am Sonntagabend auf Alkohol.
- Akzeptieren Sie, dass Sie am Montag weniger leistungsfähig sind und planen Sie für diesen Tag Arbeiten ein, die Ihnen leicht von der Hand gehen.
- Organisieren Sie für den Montagabend Aktivitäten, auf die Sie sich freuen, etwa einen Kinobesuch oder After-Work mit netten Kollegen.
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