Ingenieurberufen oder auch im Handwerk. Der Fachkräftemangel ist auch auf dem Ausbildungsmarkt angekommen und dafür gibt es verschiedene Gründe. Zunächst die guten Nachrichten: Es wurden mehr Auszubildende vermittelt als 2010. Industrie- und Handelskammern (IHKs) registrieren im ausgehenden Jahr 2011 3,5 Prozent mehr geschlossene Ausbildungsverträge als im Vorjahr. Die Kehrseite der Medaille: Auch bis Jahresende bleiben laut DIHK rund 75.000 Lehrstellen unbesetzt. Selbst durch im Herbst stattgefundende Nachvermittlungsaktionen wurden nicht genügend qualifizierte Bewerber gefunden.

Jugendliche mit Lernschwierigkeiten brauchen mehr Unterstützung

Geeignete Jugendliche haben bei dem großen Angebot an Lehrstellen gute Chancen und können fast schon wählen. Aber viele Jugendliche haben schlechte Ausbildungschancen und kommen für die offenen Lehrstellen nicht in Frage. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock fordert daher eine neue Bildungs- und Ausbildungsoffensive in Deutschland. Im gewerkschaftlichen Infoservice „Einblick“ erklärt sie, dass junge Menschen mit Lernschwierigkeiten frühzeitig Unterstützung brauchen, um ihre Chancen zu verbessern. Aber auch manche Ausbildungsbetriebe müssen unterstützt werden, damit sie bessere Ausbildungsbedingungen bieten können.

Viele Betriebe sind nicht ausbildungsreif

Sehrbrock betont in ihrem Kommentar auch, dass auch viele Betriebe nicht ausbildungsreif sind. Häufig kommt es vor, dass junge Menschen als billige Arbeitskräfte ausgenutzt werden, und folglich brechen viele ihre Ausbildung ab und bewerben sich in diesen Unternehmen nicht mehr. Viele werden auch bei erfolgreich abgeschlossener Ausbildung nicht übernommen. Die stellvertretende DGB-Vorsitzende fordert, und dem werden junge Auszubildende voll und ganz zustimmen: Bessere Bezahlung, mehr Qualität in der Ausbildung und mehr Übernahmen.

Das Handwerk heißt ausländische Azubis willkommen

Das Handwerk, einer der größten Wirtschaftszweige in Deutschland, ist derzeit stark auf Wachstumskurs. Aber auch das Handwerk hat Nachwuchssorgen und es bleiben immer mehr Lehrstellen unbesetzt, wie die Deutsche Handwerkszeitung berichtet. Viele Bewerber sind auch hier ungeeignet, oftmals sind sie aber auch nicht ausbildungswillig. Daher soll demnach künftig auch die Zuwanderung ausländischer Auszubildender vereinfacht werden. Der sogenannten „Blauen Karte EU“ entsprechend sollen sie auch nach Abschluss der Ausbildung in Deutschland bleiben können, um in dem erlernten Beruf arbeiten zu können. Bild: © Klaus-Peter Adler – Fotolia.com

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