Die Arbeit soll Spaß machen, Sinn stiften, unsere Fähigkeiten erweitern und uns finanziell absichern. Hört sich gut an, sieht in der Realität aber oftmals ganz anders aus. Nicht jeder Arbeitnehmer brennt für seinen Job. Einfach zu kündigen ist keine Option, wenn zum Beispiel eine bessere Alternative nicht in Sicht ist oder eine Familie ernährt werden muss. Wir sagen Ihnen, wie Sie sich auch ohne Traumjob motivieren können.
Die Arbeit ruft und Sie halten sich die Ohren zu?
Das Aufstehen ist für Sie jeden Morgen der erste Schritt in die falsche Richtung. Sie müssen zur Arbeit und das ist alles andere als motivierend. Schlecht gelaunte Kollegen, ein cholerischer Chef, zu viel Verantwortung, zu wenig Verantwortung – es gibt viele Gründe, den Job zu hassen. Doch wenn keine Alternative in Sicht ist und das sichere Gehalt dringend benötigt wird, hilft kein Jammern. Da muss man einfach durch. Nur für knapp ein Fünftel der Arbeitnehmer entspricht die eigene Arbeitssituation in etwa dem persönlichen Idealbild. Das geht aus einer vom Bundesarbeitsministerium geförderten Studie hervor. Wer da die Kunst der Eigenmotivation beherrscht, gleitet ein bisschen geschmeidiger durch den grauen Arbeitsalltag. Wir haben da einige Tipps für Sie:
Aufgaben bewusst gestalten
Notieren Sie Dinge, die Sie während der Arbeit total nerven und Dinge, die Ihnen Spaß machen. „Notieren“ deshalb, weil Sie so gezwungen sind, möglichst konkret zu werden. Ein paar Beispiele: Arbeiten Sie lieber allein oder im Team? Mögen Sie lieber kreative oder organisatorische Aufgaben? Präsentieren oder erklären Sie gern oder recherchieren Sie lieber im Hintergrund? Wenn Sie wissen, was Sie gern machen, können Sie Aufgaben bewusst nach Ihren Vorlieben übernehmen oder umgestalten.
Die Arbeit strukturieren und Ziele setzen
Ob zu viel oder zu wenig Arbeit – wer planlos ans Werk geht, weiß meist nicht, wie und wo er anfangen soll. Das ist frustrierend, weil man das Gefühl hat, nichts zuwege zu bringen. Die Lösung ist einfach, aber wirkungsvoll: Machen Sie sich am Abend immer einen Arbeitsplan für den kommenden Tag und formulieren Sie konkrete Ziele, die Sie erreichen wollen. Denn einen Haken hinter eine Aufgabe machen zu können, motiviert ungemein. Und auch wenn alles anders kommt als geplant, hilft Ihnen diese Struktur, den Überblick zu behalten. So gehen Sie entspannt in den Feierabend und wissen am Morgen, was auf Sie zukommt.
Vorsicht vor selbstgebauten Blockaden
„Na das wird wieder ein richtig mieser Tag.“ Mit dieser Einstellung blockieren Sie sich schon, bevor Sie überhaupt am Arbeitsplatz angekommen sind. Unliebsame Aufgaben werden in Ihrem Kopf zu wahren Herkulestaten aufgeblasen und dementsprechend lange schieben Sie sie vor sich her. Erlauben Sie sich kein gedankliches Hürdenbauen, sondern packen Sie die Aufgaben ganz rational an. Die schwierigsten am besten zuerst. Künstliche Deadlines zwingen Sie zu einem zackigen Arbeitstempo und lassen keine Zeit für Selbstmitleid. Tragen Sie diese aber als Termine wirklich in Ihren Kalender ein.
Mal bewusst schwarz malen
…um das Bunte wieder zu erkennen. Menschen neigen dazu, Negatives ins Zentrum ihrer Wahrnehmung zu rücken und positive Dinge dabei zu übersehen. Erst wenn wir diese vermissen, erkennen wir ihren Wert. Stellen Sie sich deshalb vor, wie es wäre, den Job zu verlieren, ohne dass ein besserer auf Sie wartet oder ein unverhoffter Lottogewinn alle Sorgen beseitigt. Das rückt die eigene Wahrnehmung wieder zurecht. Außerdem können Sie gedanklich eine Glücksliste führen, auf der Sie alles notieren, was Ihnen Freude bereitet hat – vielleicht das Lächeln eines Kollegen, ein Danke vom Kunden, eine sonnige Mittagspause oder die erledigte To-Do-Liste. Lernen Sie, wieder mehr Positives zu sehen.
Die Arbeit nicht so wichtig nehmen
Jeder erwartet heutzutage, dass der Job nicht nur ausreichend Geld, sondern auch Sinnstiftung und Selbstverwirklichung bringt. Ein enormer Druck, der zur Unzufriedenheit führen kann. Denn nicht jeder brennt für seinen Beruf. Für viele ist er ganz einfach Mittel zum Zweck und das ist völlig okay. Sie leisten gute Arbeit und werden dafür bezahlt. Aber Ihr Job ist nicht Ihr Leben und Ihr Leben nicht der Job. Erfüllung finden Sie in Ihrer Freizeit. Zum Beispiel in einem schönen Zuhause, bei einem Hobby, das Ihrer Seele gut tut, durch Eindrücke, die Sie auf Reisen sammeln oder indem Sie sich einen Herzenswunsch erfüllen.
Durch Bewegung Frust abbauen
An manchen Tagen kommt es knüppeldick und dann hilft weder Visualisieren, Meditieren oder Glückslisten. Der Frust muss raus. Am besten gelingt Ihnen das mit Bewegung. Unternehmen Sie in der Mittagspause doch mal einen strammen Spaziergang, wenn Sie merken, Sie sind kurz vor dem Explodieren. Ihrer restlichen Aggressionen können Sie sich nach der Arbeit zum Beispiel im Fitnessstudio, beim Radfahren oder Joggen entledigen.
Vertrauen, dass es besser wird
Auch wenn Sie sich für den Moment der unbefriedigenden Situation fügen müssen, ist das nicht gleichbedeutend mit totaler Resignation. Stellen Sie sich immer wieder vor, wie der perfekte Job für Sie aussehen würde. Je konkreter Sie dabei werden, umso besser können Sie danach suchen. Halten Sie Augen und Ohren offen, um Chancen rechtzeitig zu erkennen und zu ergreifen. Pflegen Sie Ihr Netzwerk und knüpfen Sie neue Kontakte. Belegen Sie Fort- und Weiterbildungen, die Sie Ihrem Ziel näher bringen. Und vertrauen Sie darauf, dass sich die Situation irgendwann zu Ihren Gunsten ändern wird.
Quelle: http://www.dw.com/de/die-deutschen-sind-unzufrieden-mit-ihren-jobs/a-19117286 Bildquelle: © A. and I. Kruk – Shutterstock.com