Fünf schwierige Momente für Bewerber

Ob Blackout, Verspätung oder ein gerissener Knopf im Vorstellungsgespräch – als Kandidat hat man es nicht leicht. Die meisten kämpfen ohnehin mit einer gewissen Grundnervosität. Kommen dann unvorhergesehene oder peinliche Ereignisse hinzu, kann das so manchen vollends aus dem Konzept bringen. Wir nennen einige Beispiele samt Notfalltipps. Als Bewerber wünscht man sich ein möglichst kurzes Leben. Natürlich kein kurzes als solches. Aber eben ein zeitlich begrenztes Dasein als Bewerber, bevor man endlich in Lohn und Brot stehend auf der Karriereleiter der Selbstverwirklichung entgegenkraxelt. Und nicht nur aufgrund dieser formidablen Aussichten möchte man die Bewerbungsphase möglichst schnell hinter sich bringen. Wer sich auf die Suche nach einem neuen Job macht, muss dabei auch unangenehme Situation meistern. Ob Blackout, Verspätung oder kaputte Hose – wir kennen die schlimmsten Momente für Bewerber und wissen, wie man sie überwindet.

Nichts als Absagen. Finden Sie die Ursache!

Stunden, wenn nicht sogar Tage haben Sie in Ihre Bewerbungsunterlagen investiert und diese voll Zuversicht abgeschickt. Jetzt landet eine Absage nach der anderen in ihrem digitalen oder analogen Briefkasten. Zugegeben, das ist frustrierend und nagt am Selbstvertrauen. Doch Resignation bringt Sie nicht weiter. Da eine schriftliche Absage keine Begründung enthält und auch die telefonische Nachfrage beim Personaler nur in den seltensten Fällen Licht ins Dunkel bringt, müssen Sie selbst auf Ursachenforschung gehen. Das könnte der Grund für die Absagen sein:

  • Sie haben für alle Bewerbungen das gleiche Standardanschreiben aus dem Internet verwendet und nur den Firmennamen geändert.
  • Sie haben Schlüsselbegriffe aus der Stellenanzeige im Text vergessen, so dass dem Personaler Ihre Eignung für die Stelle nicht klar wird.

Zu spät zum Vorstellungsgespräch. Geben Sie rechtzeitig Bescheid!

Zwar ist ein Bewerbungsgespräch eine der ungünstigsten Gelegenheiten fürs Zuspätkommen, aber hundertprozentig vermeiden kann man es leider nicht. Solange höhere Gewalt und eine noch nicht erfundene „Beam me up“ App die Ursachen für Ihre Unpünktlichkeit sind – kein Problem. Eigenes Verschlafen, Verfahren oder Vergessen werden garantiert nicht entschuldigt. Minimieren Sie das Risiko, …

  • indem Sie sich schon im Vorfeld mit der Anreise und der Parkplatzsituation vor Ort vertraut machen und genug Pufferzeit einplanen.
  • Nehmen Sie vor dem Bewerbungsgespräch keine anderen Termine wahr, die eventuell länger dauern können.
  • Informieren Sie umgehend Ihre Kontaktperson, wenn klar ist, dass Sie nicht rechtzeitig ankommen werden. Dann lässt sich der Termin vielleicht kurzfristig um ein paar Stunden verschieben oder aber vertagen und Sie wissen, dass Sie sich heute nicht mehr abhetzen müssen.

Blackout im Assessment-Center. Ein roter Faden hält Sie auf Kurs.

Während des Assessment Centers sollen Sie die Marketing-Strategie für ein neues Produkt vorstellen. Ihr Publikum: die anderen AC-Teilnehmer, zwei Mitarbeiter der Personalabteilung und natürlich der Marketing-Chef mit Kollege. „Guten Tag, mein Name ist…“ Weiter kommen Sie nicht, bevor Sie in wirres Gestammel verfallen. Das Gehirn ist lahmgelegt, die Synapsen quittieren den Dienst, Blackout! Wie ein Zuschauer beobachten Sie Ihre eigene Hilflosigkeit und wünschen sich in diesem Moment direkt unter sich eine Freie-Fall-Rutsche ins Erdinnere. Besser:

  • Schließen Sie kurz die Augen und atmen Sie tief ein. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Atmung.
  • Geben Sie den Blackout zu. In dieser Stresssituation ist das für die meisten verständlich und Ihre Ehrlichkeit bringt Ihnen Sympathiepunkte
  • Machen Sie sich im Vorfeld Skizzen zu Ihren Ausführungen und legen Sie sich einen roten Faden zurecht. Ein Blick auf die Notizen bringt Sie wieder auf Kurs.

Knopflos ins Bewerbungsgespräch. So beheben Sie Kleiderpannen!

Über die passende Kleidung in einem Bewerbungsgespräch gibt es viele Ratgeber. Doch was tun, wenn sich vor Ort plötzlich ein Knopf verabschiedet, der Reisverschluss nicht mehr tut, was er soll oder die Laufmasche schneller läuft, als Garfield zur Lasagne? Derartige Kleiderpannen im Vorstellungsgespräch können peinlich sein und den Bewerber völlig aus dem Konzept bringen. Die wichtigsten Notfallregeln:

  • Cool bleiben. Wenn möglich, verdecken Sie die „Schadstellen“ geschickt mit dem Jackett, einem Tuch oder ganz beiläufig mit den Händen und warten Sie auf eine Gelegenheit, zur Toilette zu gehen.
  • Frauen können eine Ersatzstrumpfhose in der Handtasche verstauen. Sicherheitsnadeln geben bei verlorenen Knöpfen oder kaputten Reisverschlüssen behelfsmäßig Halt.
  • Machen Sie bereits am Vortag eine Anprobe und überprüfen Sie den „ordnungsgemäßen“ Zustand Ihrer Kleidung.

Die Frage nach der Lücke. Bleiben Sie bei der Wahrheit!

Frühestens ab vier spätestens ab sechs Monaten spricht man von einer echten Lücke im Lebenslauf. Klar, dass der Personaler das genauer wissen will und im Vorstellungsgespräch unweigerlich darauf zu sprechen kommt. Die Lücke im Lebenslauf ist inzwischen zur Gruselgeschichte avanciert. Etwas mit dem man kleine Bewerber das Fürchten lehrt. Doch keine Angst, Hilfe naht:

  • Zeigen Sie Mut zur Lücke. Solange Sie die Auszeiten zwischen den Jobs sinnvoll begründen können (persönliche Umorientierung, Elternzeit, Krankheit oder Pflege eines kranken Angehörigen), wird der Personaler zufrieden sein.
  • Überlegen Sie sich schon im Vorfeld eine überzeugende Antwort. Gut, wenn Sie dabei auch aufzeigen, was Sie während der Auszeit getan haben, um beruflich am Ball zu bleiben.
  • Bleiben Sie bei der Wahrheit. Mit erfundenen Weiterbildungen oder Praktika ist niemandem geholfen. Spätestens wenn Sie die erfundenen Qualifikationen unter Beweis stellen sollen, sind Sie entlarvt.

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