Begrüßung

In Ruhe Resumee ziehen

Zunächst sollten Sie das Gespräch in aller Ruhe Revue passieren lassen. Vielleicht belohnen Sie sich für die genommene Hürde im Bewerbungsendspurt mit einem Restaurant- oder Café-Besuch. In Begleitung kulinarischer Freuden lässt sich die Gesprächsituation hervorragend wieder ins Gedächtnis rufen. War die Stimmung angespannt oder gelöst? Wann fühlten Sie sich gestresst oder unter Druck gesetzt? Oft erkennt man im Nachhinein, dass man sich gerade dann doch wacker geschlagen hat. Im Gegenteil kann eine lockere Atmosphäre schnell zu unbedachten Äußerungen führen – etwa über die aktuelle Arbeitssituation, den Chef oder die Kollegen. Auch solche Fehler lassen sich durch ein gedankliches Resumee erkennen und bei der nächsten Gelegenheit vermeiden.  Vor allem eine freundliche und gelöste Verabschiedung lässt auf einen positiven Gesprächsverlauf und eine angenehme Gesprächssituation schließen.  Vergessen Sie nicht, allen Anwesenden die Hand zu geben und sich für das Gespräch zu bedanken. Falls Sie es noch nicht getan haben, wäre jetzt auch ein guter Zeitpunkt zu fragen, wann Sie mit einer Entscheidung rechnen können.

Schweigen ist Silber, Nachfassen ist Gold

Auch wenn Sie vor Anspannung kaum schlafen können, sollten Sie den Personaler keinesfalls im Minutentakt mit Mails und Anrufen zu einer Entscheidung drängen. Lassen Sie lieber ein paar Tage verstreichen, bis Sie sich schriftlich oder telefonisch für das Gespräch bedanken. Ein gut formuliertes Dankeschön wirkt sympathisch und kann gerade, wenn der Personaler sich zwischen mehreren Kandidaten nicht entscheiden kann, das Zünglein an der Waage sein. Entscheiden Sie sich für eine Dankes-E-Mail, wählen Sie unbedingt einen aussagekräftigen Betreff, zum Beispiel „Vorstellungsgespräch für die Position des Marketingmanagers am 19. August 2011“. So kann sich der Personaler das Gespräch besser ins Gedächtnis rufen und bei Bedarf die entsprechenden Unterlagen schnell heraussuchen.

Mit Dankes-E-Mail positiv überraschen

Ein gut formuliertes Dankeschön per E-Mail lässt sich in mehrere Abschnitte teilen: Bedanken Sie sich zunächst für das Gespräch und unterstreichen Sie Ihren Wunsch, für das Unternehmen zu arbeiten. Danach können Sie die zwei oder drei aus Ihrer Sicht positiven Punkte des Gesprächs noch einmal hervorheben. Oder Sie bringen nun geschickt weitere Argumente an, die für Sie sprechen, aber beim Treffen nicht erwähnt werden konnten. Falls über konkrete Projekte diskutiert wurde, ist es auch möglich mit der E-Mail unterstützende Arbeitsproben oder ähnliches mitzusenden. Das sollten Sie aber nur dann in Erwägung ziehen, wenn das Dokument einen wirklichen Mehrwert für den Personaler besitzt. Im Übrigen ist es mit dem Dankesschreiben wie mit dem Bewerbungsschreiben: Halten Sie sich kurz, formulieren Sie individuell und vermeiden Sie Floskeln.

Bei Absage gilt: Auch für den letzten Eindruck gibt es keine zweite Chance

Wurde nach dem Bewerbungsgespräch eine Frist für die Rückmeldung seitens des Unternehmens vereinbart, spricht nichts dagegen, telefonisch nachzufragen, wenn der vereinbarte Termin verstrichen ist. Bei dieser Gelegenheit können Sie auch weitere für Sie wichtige Informationen in Erfahrung bringen, nach denen sie vielleicht beim Gesprächstermin vergessen haben zu fragen. Auch im Falle einer Absage können Sie telefonisch nach dem Warum fragen, solange Sie das freundlich aber nicht vorwurfsvoll tun. Das kann verständlicher Weise schwer fallen, vor allem, wenn Sie selbst das Vorstellungsgespräch sehr positiv eingeschätzt haben. Trotzdem kann es immer sein, dass ein anderer Bewerber noch besser auf das Profil passt. Nehmen Sie daher eine Absage nie persönlich, sondern versuchen Sie, diese Erfahrung zu nutzen, um das nächste Mal noch überzeugender zu sein. Außerdem hinterlassen Sie einen positiven Eindruck, wenn Sie zeigen, dass Sie aus Ihren Fehlern lernen wollen, statt Ihrer Enttäuschung freien Lauf zu lassen. Erwarten Sie allerdings vom Unternehmen keine detaillierte Einschätzung Ihres Auftrittes. Aufgrund des Antidiskriminierungsgesetzes bleiben die meisten Firmen sehr unverbindlich und zurückhaltend bei der Begründung einer Absage – aus Angst vor Gerichtsverfahren. Lassen Sie sich also von einer Absage nicht entmutigen, sondern nutzen Sie das Vorstellungsgespräch als gute Vorbereitung auf das nächste. Achten Sie darauf, nun auch einen guten letzten Eindruck beim Personaler zu machen. Aufgrund des Fachkräftemangels bitten Unternehmen heute immer häufiger, auch bei einer Absage, die Bewerbung behalten zu dürfen, um Sie gegebenenfalls später erneut zu kontaktieren. Sie wissen ja: Die Welt ist ein Dorf und man trifft sich immer zweimal im Leben. Bildquelle: © Stephen Coburn – Fotolia.com

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