Möglichst früh Praxiserfahrung sammeln
Berufserfahrene Akademiker berichten von unerwarteten neuen Erfahrungen. An Kennzahlen gemessen zu werden, war ebenso neu wie der plötzliche Umgang mit einer großen Unbekannten: dem Faktor Mensch – sei es als Kunde, Vorgesetzter oder Kollege. Zudem erwies sich das an den Hochschulen vermittelte Fach- und Methodenwissen im Berufsalltag als unzureichend. Der eindringliche Rat an den akademischen Nachwuchs: bereits während des Studiums möglichst viel Praxiserfahrung sammeln.
Praktische Tätigkeiten meist nur in den Semesterferien
Der straffe Lehrplan der Bachelor- und Master-Studiengänge scheint jedoch wenig Platz für die Praxiserfahrung zu lassen. Knapp die Hälfte der Studentinnen und Studenten gibt in der eingangs erwähnten Befragung an, Studium und Arbeit nur schwer miteinander verbinden zu können, 47 Prozent arbeiten während des Semesters gar nicht oder nur geringfügig (maximal fünf Stunden pro Woche). Ein deutlich anderes Bild zeigt sich während der Semesterferien. Dann verzichtet nur noch jeder vierte Student auf einen Nebenjob, 20 Prozent der Studentinnen und Studenten arbeiten zwischen 11 und 20 Stunden pro Woche, 31 Prozent sogar mehr. Besonders begehrt sind Tätigkeiten als sogenannter Werkstudent, die einen fachlichen Bezug zum Studium vorweisen und eine Möglichkeit bieten, sich frühzeitig bei einem potentiellen Arbeitgeber zu bewähren. „Bezahlung, Arbeitszeiten und -klima mögen bei einem Job als Kellner, Lagerhilfe oder Messehostess stimmen, ein Sprungbrett für die Karriere sieht jedoch eher anders aus“, sagt Olaf Kempin, Geschäftsführer der univativ GmbH & Co. KG. „Das Dilemma aus Sicht der Studenten: die Ausbildung an den Hochschulen bereitet nicht optimal auf den Berufsstart vor, und die Unternehmen kümmern sich zu wenig um den akademischen Nachwuchs. Diese Lücke können Studenten nur selbst schließen, indem sie möglichst früh praktische Erfahrungen sammeln und an ihrer sozialen Kompetenz feilen“, resümiert Kempin, dessen Unternehmen univativ bundesweit über 500 Studenten, Absolventen und Young Potentials beschäftigt und bei vielerlei Projekten in Unternehmen einsetzt. Bildquelle: © Robert Kneschke – Fotolia.com
Das Bachelor macht es unmöglich in vielen Bereichen zusätzlich zu arbeiten: Klausuren, Projekte die Terminlich eingehalten werden müssen und dazu noch ein sehr straffer Stundenplan lassen keinen Raum.
Bei mir war es z.T. so vollgestopft das ich als Student und die FH einige Male auch Wochenenden und die Semesterferien nutzen mussten um alle Kurse zu absolvieren.
Da bleiben meist nur die Semesterferien zum arbeiten, und da ist Geld gefragt um die Zeit während des Studiums finanziell zu überbrücken. Dazu kommt noch, dass Firmen Studenten in der Praxis sehr schlecht bezahlen wenn man sich doch mal für die notwendige Praxiserfahrung entscheiden will.
Kein Wunder also, dass viele etwas unvorbereitet in die Berufspraxis gehen.