Das richtige Licht am Arbeitsplatz

Zu wenig Licht macht depressiv

Ja, bestätigen Experten, denn das Licht der Sonne löst verschiedene biologische Reaktionen im menschlichen Körper aus. Besonders wirksam ist die kurzwellige UV-B-Strahlung, die das Immunsystem aktiviert. Sie sorgt dafür, dass der Körper das wichtige Vitamin D produzieren kann, an dem es gerade in den Wintermonaten vielen Menschen mangelt. Die Sonne steuert zudem die Produktion der Hormone Melatonin und Serotonin. Letzteres kann nur mithilfe von Sonnenlicht produziert werden und ein Mangel an diesem Hormon verursacht Depressionen. Gelangt nur wenig Sonnenlicht über den Sehnerv in das Gehirn, produziert der Körper außerdem mehr Melatonin, was in der Folge zu ständiger Müdigkeit führt. Kein Wunder also, dass im Winter oder in längeren Schlechtwetter-Perioden der Großteil der Arbeitnehmer zu schläfrigen Dauernörglern mutiert. Nicht wenige klagen dann über die typische Winterdepression.

Muntermacher Blau

Doch wenn Helios sich hinter grauen Wolken verschanzt, kann auch künstliches Licht für einen stabilen Energiehaushalt sorgen. Lichtforscher suchen nach dem perfekten Licht, um die Produktivität sonnenhungriger Arbeitnehmer selbst bei wetterbedingtem Dauertrüb auf einem hohen Niveau zu halten. Dabei fanden Sie heraus, dass vor allem blau angereichertes Licht ein wahrer Muntermacher ist. Es unterdrückt die Produktion des Schlafhormons Melatonin. Stattdessen wird das aktivierende Cortisol freigesetzt. Studien der Universität von Surrey belegen: Mitarbeiter, die während der Arbeit blau angereichertem Licht von bis 17.000 Kelvin ausgesetzt waren, waren allgemein munterer, abends weniger erschöpft, schliefen erholsamer und hatten weniger Kopfschmerzen.

Tipps um das Licht zu optimieren

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass eine schlechte Beleuchtung am Arbeitsplatz ursächlich für Augen- und Kopfschmerzen, Müdigkeit sowie für Konzentrationsprobleme sein kann. „Schlechtes Licht macht unproduktiv, zu wenig Licht kann sogar krank machen“, bestätigt Andreas Lang, Pressesprecher von licht.de, einer Brancheninitiative des ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e. V.. licht.de informiert und berät seit mehr als 40 Jahren über alle Aspekte guter Beleuchtung. Für Arbeitnehmer, die schnell und ohne großen Aufwand die Beleuchtung an ihrem Arbeitsplatz optimieren wollen, empfiehlt Lang Folgendes:

  1. Auf hohe Lichtintensität achten: Grundsätzlich gilt: Je mehr Licht am Arbeitsplatz, desto besser. 500 Lux werden nach der Norm DIN EN 12464-1 für die „Beleuchtung von Arbeitsstätten“ mindestens empfohlen, für visuell anspruchsvolle Tätigkeiten wie technisches Zeichnen sind es mindestens 750 Lux.
  2. Licht individuell regulieren: Achten Sie darauf, dass Sie das Licht nach Ihren persönlichen Bedürfnissen einstellen können – etwa durch mehrere Leuchten und Dimmer. Mit einer Jalousie lässt sich der Tageslicht-Einfall regulieren.
  3. Beleuchtung variieren: Wählen Sie eine Mischung von direktem und indirektem Licht! Die Anteile variieren je nach Tätigkeit. Beim Lesen wird überwiegend direktes Licht, beispielsweise von einer Schreibtischleuchte benötigt. Bei Besprechungen sorgt mehr indirektes Licht durch Wandleuchten und Deckenfluter für eine angenehme Atmosphäre.
  4. Arbeitsplatz ausrichten: Positionieren Sie Ihren Schreibtisch im rechten Winkel zum Fenster! So fällt das Tageslicht seitlich auf den Schreibtisch, es blendet nicht und erzeugt keine Reflexe auf dem Bildschirm.
  5. Sonne tanken: Machen Sie zwischendurch einen kleinen Spaziergang, denn Tageslicht hat einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden. Der Grund: Lichtintensive Zellen im Auge übertragen Lichtreize an bestimmte Regionen im Gehirn und sorgen dafür, dass stimmungsaufhellende Hormone wie Serotonin ausgeschüttet werden. Übrigens: Selbst bei bewölktem Himmel ist die Lichtintensität im Freien um ein Vielfaches stärker als die Bürobeleuchtung.

Bildquelle: © svort, Fotolia.com

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