Wenn Ihnen Berge von E-Mails und anderen unerledigte Aufgaben im Nacken sitzen, sind Kopfschmerzen das letzte, was Sie brauchen. Doch leider halten sich die Kopfschmerzen nicht an Ihren Terminplaner. Was hilft, wenn Sie schnell wieder fit werden müssen? Sie sind nicht alleine, sondern einer von rund 57 Millionen Deutschen, die hin und wieder an Kopfschmerzen leiden. Vor allem Erwerbstätige sind betroffen, denn Verspannungen und Stress gehören zu den wichtigsten Auslösern für das Gewitter im Kopf. Trotzdem treffen Kopfschmerz-Attacken viele Patienten unvorbereitet: Nur 60 Prozent der Betroffenen werden aktiv, um ihre Schmerzen zu lindern. Der Rest verharrt still auf dem Bürostuhl und versucht, trotz Kopfschmerzen weiterzuarbeiten. Keine gute Wahl, gibt es doch effiziente Mittel, um gegenzusteuern.
Wann Schmerzmittel empfehlenswert sind
Sie haben gerade keine Zeit für Kopfschmerzen? Dann sind Sie vielleicht versucht, die Schmerzen schnell mit Medikamenten zu betäuben. Doch bevor Sie das tun, überlegen Sie gut, ob der Griff zur Schmerztablette wirklich notwendig ist. Denn Neurologen raten nur in Ausnahmefällen zu Medikamenten, um das Gewitter im Kopf zu beruhigen. Sind die Schmerzen sehr stark oder bleibt die Wirkung anderer Maßnahmen aus, helfen Medikamente weiter. Doch ansonsten sind Schmerzmittel nicht die richtige Wahl, weil jede Tablette Nebenwirkungen haben kann und die Schmerzen im Lauf der Zeit eventuell sogar verstärkt. Denn die beliebten Kopfschmerz-Präparate senken die Schmerzempfindlichkeit des Körpers, so dass sich die Attacken schließlich häufen. Um das zu verhindern, sollten Sie nicht öfter als an zehn Tagen pro Monat Medikamente nehmen. Doch es gibt auch eine gute Nachricht: Alternative Kopfschmerz-Therapien sind ebenfalls sehr effektiv.
Sanfte Heilpflanzen gegen Kopfschmerzen
Pfefferminzöl riecht nicht nur gut, sondern schneidet auch in Kopfschmerz-Studien sehr gut ab. Deshalb raten Ärzte, ein paar Tropfen auf Stirn und Schläfen zu geben, um die Schmerzen zu lindern. Wenn Sie häufiger im Büro unter Kopfschmerzen leiden, sind Sie gut beraten, immer etwas Pfefferminzöl griffbereit zu haben. Wer sich durch den Geruch des Öls nicht verraten, aber trotzdem Heilkräuter ausprobieren möchte, kann auch auf Weidenrindenkapseln setzen. Die jahrtausendealte Heilpflanze greift wie moderne Kopfschmerzpräparate in das Schmerzsystem ein, ist aber weitgehend nebenwirkungsfrei. Kleiner Wermutstropfen: Die Weidenrinde wirkt langsam und nur bei leichtem Kopfweh. Wenn Ihr Kopf während der Arbeit also stundenlang pocht, die Schmerzen aber nicht übermäßig stark sind, sondern nur lästig, kann Ihnen die Weide weiterhelfen.
Verspannte Muskeln lockern
Sie sind gerade in Gedanken versunken, weil Sie in Ihr nächstes Projekt vertieft sind? Wenn Sie dann eine Kopfschmerz-Attacke überfällt, fangen Sie womöglich unwillkürlich an, Ihre Schläfen zu massieren. Und wissen nicht, dass Sie gerade eine alte chinesische Heilmethode anwenden. Akupressur funktioniert überall, auch im modernen Büro. Machen Sie leichte, kreisende Bewegungen an Stirn, Schläfen und Hinterkopf, um verspannte Muskeln zu lösen. Diese Methode hilft besonders dann, wenn Ihre Kopfschmerzen vom verspannten Nacken kommen. Da Nackenschmerzen bei vielen Patienten bis in den Kopf ausstrahlen, gilt es, sich auch im Büro immer wieder zu bewegen. Verändern Sie regelmäßig Ihre Sitzposition und lockern Sie Ihre Rückenmuskulatur, um Verspannungen und damit Kopfschmerzen vorzubeugen. Nun haben Sie drei Werkzeuge an der Hand, die Ihre Kopfschmerzen lindern können. Welche bei Ihnen besonders gut wirken, probieren Sie am besten selbst aus, denn jeder Patient ist anders. Und wenn sich Ihre Kopfschmerzen als besonders hartnäckig erweisen und einfach nicht weggehen? Dann will Ihnen Ihr Körper vielleicht mitteilen, dass Sie eine Pause einlegen sollten. Manchmal hilft es, sich kurz zu entspannen und tief durchzuatmen. Probieren Sie’s aus!
Über die Autorin: Jeannette Stowasser ist Online-Redakteurin und lebt in München. Sie ist Autorin des jameda-Ratgebers „Kopfschmerzen ganzheitlich behandeln“, der viele weitere Tipps rund um akute und vorbeugende Therapien enthält. Bildquelle: © fizkes