Der große Work-Life-Atlas: Berlin, Dresden, Erfurt oder Köln? Wo in Deutschland lässt es sich gut leben und arbeiten? Welche Metropolen bieten ein vielfältiges Arbeitsangebot und überzeugen durch Charme und Lebensqualität? In dieser Folge lassen wir uns von der Mainzer Lebenslust anstecken.
5 City Facts
- Weiblicher Spürsinn: Die erste Kommissarin im Tatort ermittelte in Mainz. Nicole Heesters stand als Marianne Buchmüller in drei Mainzer Folgen (1978) ihren Mann.
- Schwellköpp zählen zu den traditionellen Wahrzeichen der Mainzer Fastnacht. Die rund 30 überdimensionalen Köpfe aus Pappmaché stellen Charaktere der Stadt dar und wiegen über 25 Kilogramm. Mitglieder eines eigens dafür gegründeten Vereins tragen sie die ganze lange Strecke des Umzugs.
- Clevere Schildbürger: Die Mainzer beweisen dank roter und blauer Straßenschilder guten Orientierungssinn. Alle Straßen, die parallel zum Rhein verlaufen, haben blaue Schilder, die, die senkrecht vom Fluss wegführen, sind rot beschildert.
- Steinalt: Die Grabsteine am Judensand, der Begräbnisstätte der Jüdischen Gemeinde in Magenza, stammen teilweise aus dem 11. Jahrhundert und zählen zu den ältesten in Europa.
- Mainzelmännchen sind nicht etwa besonders kleine Einwohner der Stadt, sondern seit 1963 die beliebten Werbefiguren des in Mainz ansässigen ZDF. Sie heißen Anton, Berti, Conni, Det, Edi und Fritzchen.
Bauen, bauen, bauen
Mainz, die kleine Metropole an der Mündung von Main und Rhein, platzt aus allen Nähten. Gemessen an der Einwohnerzahl habe sich die Altstadt in den letzten Jahren verdoppelt, so Oberbürgermeister Michael Ebling in seiner monatlichen Web-Kolumne. Jährlich ziehen etwa zweitausend neue Bürger in die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt. Ein toller Erfolg für die Stadt, der die Stadtverwaltung aber auch vor große Herausforderungen stellt. Das heißt bauen, bauen, bauen. 6.500 neue Wohnungen sind bereits entstanden, weitere 7.500 sollten in den nächsten Jahren folgen.
Von Mainz aus in alle Richtungen – zu Land, zu Wasser und in der Luft
Was macht Mainz, das mit nur 98 Quadratkilometern die kleinste Landeshauptstadt der Republik ist, so beliebt? Da lassen sich viele Gründe aufzählen, vom Wetter angefangen – im Rheinland ist es ja immer ein bisschen wärmer und sonniger als anderswo in Deutschland – bis zur einmaligen Lage im Zentrum Europas. Paris, Amsterdam, Antwerpen, Brüssel, Basel, Zürich oder München sind in nur wenigen Stunden mit dem Zug oder per Auto erreichbar. In das 40 Kilometer entfernte Frankfurt am Main fährt sogar die S-Bahn. Straßen- und Schienennetz sind hervorragend ausgebaut, der Frankfurt-Airport ist nur einen Katzensprung entfernt und über Rhein, Main und Neckar schippert man entspannt durch idyllische Landschaften zum Beispiel nach Heidelberg, Aschaffenburg und natürlich vorbei an der Loreley bis nach St. Goarshausen.
Interessanter Standort für Arbeitgeber aller Größen und Branchen
Die ideale Infrastruktur ist nicht nur den reiselustigen Mainzern ein wichtiges Kriterium. Unternehmen bietet sie einen entscheidenden Standortvorteil. Wirtschaftlich gehört die Rhein-Main-Region daher zu den dynamischsten in ganz Deutschland. Mainz selbst hat sich als wichtiger Medien- und Kreativstandort einen Namen gemacht. Aber auch global Player in der Gesundheitsbranche, im Industriesektor und in der Wissenschaft sind hier ansässig und sorgen für ein gutes und abwechslungsreiches Jobangebot. Neben namhaften Weltmarktführern wie der Schott AG oder Werner & Mertz bieten auch Hidden Champions, dynamische Startups sowie mittlerer und kleine, zum Teil hochspezialisierte Betriebe interessante Karrierechancen.
Die größten Arbeitgeber in Mainz
Der Branchenmix aus Handel, Handwerk, Logistik, Forschung und Entwicklung, Dienstleistung und produzierendem Gewerbe ist die Basis für Wachstum, Wohlstand und Arbeitsplätze. Zu den größten Arbeitgebern der Stadt zählt die Universitätsmedizin der Johannes-Gutenberg-Universität mit über 60 Kliniken, Instituten und Abteilungen, das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF), eine der größten Fernsehanstalten Europas, der Südwestrundfunk (SWR), die Schott AG, die Stadtwerke Mainz sowie die DB Cargo AG. Großes Augenmerk richtet die Landeshauptstadt auf Arbeitsplätze mit Zukunftspotenzial. Eine Vorreiterrolle spielt hier das TechnologieZentrum Mainz, eine Einrichtung von Stadt und Land. Es unterstützt Existenzgründer aus dem technologischen und biotechnologischen Bereich von der Gründungsidee bis zum Geschäftsaufbau mit eigenen Büros, Werkstätten und Laboren.
Gutenbergs stolze Universitätsstadt
Ab 1450 eroberte eine bahnbrechende Erfindung von Mainz aus die ganze Welt und etablierte die Stadt für alle Zeit als bedeutenden Medienstandort. Hier erfand der Mainzer Johann Gutenberg den Buchdruck mit beweglichen Lettern und vervielfältigte auf diese Weise in Rekordzeit Schriftstücke vom einfachen Handzettel bis hin zur weltberühmten Gutenberg-Bibel, die bis dato aufwendig per Hand kopiert werden mussten. Heute trägt die Mainzer Johannes Gutenberg-Universität den Namen des wohl berühmtesten Sohnes der Stadt und ist eine der zehn größten Universitäten Deutschlands. Als wissenschaftliches Zentrum des Landes Rheinland-Pfalz und einzige Volluniversität vereint sie nahezu alle akademischen Disziplinen auf dem innenstadtnahen Gutenberg-Campus. Ebenfalls hier angesiedelt ist das renommierte Max-Planck-Institut. Übrigens: Aufgrund der guten Berufschancen und der Lebensqualität in Mainz bleiben Jungakademiker auch nach dem Studium oft in der Stadt.
Perfekte Symbiose aus alt und modern
Eine hervorragende Infrastruktur, ein abwechslungsreicher Arbeitsmarkt, beste Bildungsmöglichkeiten und das sonnige Klima inmitten von Weinbergen und Obstwiesen sprechen ohne Zweifel für Mainz. Hinzu kommt die unverwechselbare Mischung aus Historie und Moderne. Der mächtige Dom, reiche Patrizierhäuser, verwinkelte Altstadtgässchen und pittoreske Plätze zeugen von der prächtigen Vergangenheit der Stadt und stehen zugleich unweit von eindrucksvollen, modernen Bauten wie der Rheingoldhalle, Fort Malakoff oder dem Rathaus. Mainz hat sich auf der einen Seite den liebenswerten Charme einer Kleinstadt bewahrt und wartet dabei mit allen Annehmlichkeiten einer Metropole auf – vom reichhaltigen kulturellen Angebot bis hin zur lebendigen Kneipenszene mit vielen Wein- und Biergärten und hübschen Cafés entlang des Rheinufers .
Das Mainzer „Savoir Vivre“
Die 15 Stadtteile haben ihre ganz eigene Atmosphäre mit alten Stadtvillen, Neubaugebieten für junge Familien, Wohnanlagen für Studenten oder Mehrgenerationenhäusern. Den entspannten Stadtcharakter kann man bei einem Spaziergang entlang der Uferpromenade erspüren. Hier flanieren Einheimische und Touristen gleichermaßen, bevölkern die Bänke und Wiesen oder nutzen die Rheinstrände für ausgiebige Sonnenbäder. Doch der eindrucksvollste Pluspunkt, den Mainz zu bieten hat, sind die Mainzer selbst. Offenheit, Gastfreundschaft und Toleranz sind Grundwerte der Stadt und ihrer Bewohner. In Mainz wird die menschliche Vielfalt gefeiert – nicht nur zum Karneval. Vermutlich aus diesem Grund wird OB Michael Ebling auch künftig bauen, bauen, bauen müssen.
Quellen: www.mainz.de, www.immobilienscout24.de, merkurist.de, merkurist.de/mainz Bildquelle: © Circumnavigation