Stellen Sie sich selbst die richtigen Fragen.
- Wie häufig gehen Sie mit Frust zur Arbeit? Bewerten Sie Ihren gefühlten Frust auf einer Skala von 1-10. Je höher die Ziffer, desto größer der Frust. Beobachten Sie sich selbst einen Monat lang. Was könnten Sie selbst tun, um mehr Freude zu empfinden, außer sofort den Job zu wechseln?
- Was fehlt Ihnen wirklich zur Zufriedenheit? Vielleicht fallen Ihnen spontan Dinge ein wie „mehr Gehalt“. Schreiben Sie das auf und denken Sie dann intensiver darüber nach, ob es das wirklich ist – oder Geld z.B. nur eine Ersatzbefriedigung darstellt.
- Fühlen Sie sich im Job unter- oder überfordert oder in Balance? Bewerten Sie das, indem Sie sich selbst in Ihren verschiedenen Tätigkeiten beobachten. Gibt es solche, die Ihnen noch Spaß machen? Was würden Sie lieber machen? Ließe sich das auch in Ihrem Unternehmen realisieren?
Analysieren Sie Ihre Zufriedenheit.
Nutzen Sie für diese Analyse das Fünf-Säulen-Modell. Dieses Modell geht davon aus, dass Zufriedenheit im Leben auf fünf Säulen steht:
- Die berufliche Tätigkeit
- Der Körper (Also auch Ernährung und Bewegung)
- Das soziale Netzwerk (Wie steht es um Partner, Familie, Freunde?)
- Das Wertesystem (Sinn, den Sie auch in einem Ehrenamt oder Hobby finden können)
- Die materielle Sicherheit (Angemessener Verdienst)
Malen Sie diese Säulen auf einen Zettel und schreiben Sie in jede Säule, zu wie viel Prozent sie erfüllt ist. Hat der Beruf wirklich eine so niedrige Punktzahl oder sind die anderen Säulen unausgefüllt? Wenn das Letztere zutrifft: Wie und womit können Sie die anderen Säulen füllen?
Finden Sie heraus, was Sie antreibt.
Auf den ersten Blick scheinen oft Geld oder Anerkennung die Dinge zu sein, die einen Menschen antreiben. Stellen Sie sich Ihr Leben einmal vor, wenn Sie mehr verdienen würden – wäre es wirklich besser? Und Anerkennung: Fragen Sie sich einmal, ob Sie sich selbst auch Anerkennung geben können statt diese nur von außen zu bekommen. Suchen Sie sich dann etwas, das Sie machen, nur weil es Ihnen Spaß macht, z.B. malen, tanzen, unterrichten. Wenn sich andere Aktivitäten unmittelbar positiv auf Ihren derzeitigen Job auswirken, ist ein Jobwechsel vielleicht gar nicht nötig.
Warum haben Sie sich für Ihren derzeitigen Beruf entschieden?
Was waren Ihre frühesten beruflichen Träume? Was zeigt sich darin? Wie wäre Ihr Leben verlaufen, wenn Sie etwas anderes gemacht hätten? Stellen Sie sich das vor. Haben Sie vielleicht Ihren wirklichen Berufswunsch nie realisiert? Würden Sie Opfer bringen, um diesen doch noch zu realisieren, z.B. viel Geld in eine Weiterbildung investieren oder neue Kontakte aufbauen? Wenn Sie diese Frage mit „Nein“ beantworten, sind Sie (noch) nicht reif für eine große Veränderung. Fragen Sie, was Sie im Kleinen tun können, z.B. innerhalb des Unternehmens.
Buchtipp: „Ganzheitliche Karriereplanung. Ein Leben in Balance“ von Sascha Schmidt; erschienen im Gerhard-Hess-Verlag, ISBN 978-3-87336-936-8; EUR 14,80. Der Ratgeber mit konkreten Arbeitshilfen richtet sich an Menschen mit beruflichen Veränderungswünschen. Schmidt beschreibt alle Schritte von der Entscheidung für oder gegen einen Wechsel über die Suche nach einem neuen Berufsziel, die Profilschärfung bis hin zum Modellieren einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Bildquelle: © Frédéric Prochasson – Fotolia.com