Die Logistikbranche ist auf dem Vormarsch – allen voran in Deutschland. Unternehmen suchen nach gut ausgebildeten und engagierten Fach- und Führungskräften. Den Grundstein für eine erfolgreiche Karriere mit guten Gehaltsaussichten können Azubis und Studenten gleichermaßen legen. Diese Qualitäten sollten sie dabei mitbringen… Heute bestellt und morgen schon da. Ohne ausgeklügelte Logistik funktioniert heutzutage kaum etwas – weder im privaten Sektor, noch in der Wirtschaft. Die Logistikbranche ist ein überproportional wachsender Zukunftsmarkt, der sowohl Fach- als auch Führungskräften vielfältige Jobs und gute Karrierechancen bietet. Die deutsche Güterverkehrslogistik ist heute führend in ganz Europa und erwirtschaftet nach Handel und Automobilindustrie den drittgrößten Umsatz in Deutschland mit geschätzten 2,8 Millionen Beschäftigten. Der Bedarf an Fachkräften ist enorm und kann derzeit von den Unternehmen kaum gedeckt werden. Berufskraftfahrer werden dabei genauso gesucht, wie hoch qualifizierte Akademiker.
Mehr als das Transportieren von Waren
Das sorgt für gute Beschäftigungsaussichten. Wer jetzt nur an Lageristen und Kurierfahrer denkt, denkt zu kurz. Im Bereich Güterverkehr und Logistik geht es längst nicht mehr allein um den physischen Warentransport. Informationsverarbeitung und –bearbeitung sind wesentliche Bestandteile der Arbeit geworden. Kunden fordern absolute Transparenz und Logistik-Unternehmen müssen Komplettlösungen bieten – von der fachgerechten Verpackung und Lagerung bis hin zur Zollbearbeitung und Schadensprüfung. Die Jobs sind vielfältig und in der Regel gut bezahlt. Ein Fachlagerist kann nach der Ausbildung einen Bruttoarbeitslohn von 1.600 und 1.800 Euro im Monat verlangen. Ein Speditionskaufmann verdient im ersten Arbeitsjahr bis zu 2.200 brutto und ein Akademiker steigt meist zwischen 2.500 und 3.500 Euro brutto ein.
Karrierestart: Studium oder Ausbildung?
Wer Engagement zeigt, flexibel ist und sich dieser überaus dynamischen Branche anpassen kann, bringt bereits gute Voraussetzungen für den beruflichen Erfolg mit. Der Logistikmarkt bietet dafür ein äußerst breites Berufsspektrum. Ob Beschaffungslogistik, Produktionslogistik oder Entsorgungslogistik – viele Türen stehen offen, um die eigene Karriere zu starten. Das beginnt bei der Wahl zwischen Berufsausbildung oder Studium. Es gibt zahlreiche kaufmännische Ausbildungsberufe für Absolventen von Haupt- und Realschulen wie zum Beispiel Kaufmann/frau für Spedition und Logistikdienstleistung, für Kurier-, Express- u. Postdienstleistungen, Schifffahrtskaufmann/frau oder Luftverkehrskaufmann/frau. Nach der Lehre und dem Sammeln erster Berufserfahrung bietet die Logistikbranche ein großes Weiterbildungsangebot. Im Supply-Chain-Management (SCM) gibt es hingegen einen spürbaren Trend zur Akademisierung. 84 Prozent der Supply Chain Manager im Alter von 25 und 29 Jahren verfügen über einen Hochschulabschluss. Die Nachfrage nach akademischem Nachwuchs hat zugenommen, weil sich die Logistik zu einer wettbewerbsentscheidenden Unternehmensfunktion gewandelt hat. Es braucht Mitarbeiter mit analytischen Fähigkeiten, Fach- und Wirtschaftswissen sowie weitreichenden IT-Kenntnissen.
Berufsakademien bieten fachspezifische Studiengänge
An Universitäten ist Logistik oftmals eine sogenannte Querschnittsdisziplin, die man kaufmännisch, technisch oder IT-orientiert studieren kann. Logistische Lehrinhalte findet man vor allem in Studiengängen wie Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsingenieurwesen, Ingenieurwesen/Maschinenbau, Wirtschaftsinformatik oder Verkehrswesen. Die Vielzahl neuer logistischer Studienschwerpunkte, die dabei belegt werden können, beschert Studenten die Qual der Wahl. Fachspezifische Studiengänge werden hingegen von Berufsakademien angeboten, die zudem auf eine Kombination aus theoretischer und praktischer Ausbildung setzen.
Die Top 10 Qualitäten für eine Karriere in der Logistik
Wer eine Karriere in der Logistikbranche anstrebt, sollte neben der richtigen Ausbildung auch folgende Fähigkeiten mitbringen:
- Praxiserfahrung aus verschiedenen Unternehmensbereichen ist nützlich, um interfunktionale Prozesse und Verknüpfungen zu verstehen.
- Fremdsprachen (am besten mehrere) sind Voraussetzung für eine Karriere im internationalen Warenverkehr.
- Auslandserfahrung ist von Vorteil, z.B. wenn das Unternehmen global tätig ist oder sich auf bestimmte Auslandsmärkte spezialisiert hat.
- Verhandlungsgeschick in der Zusammenarbeit mit Kunden und Vertragspartnern sichert den Erfolg von Projekten.
- Kommunikationsfähigkeit ist intern gefordert in der Zusammenarbeit mit Mitarbeitern, Vorgesetzten, auch aus anderen Abteilungen.
- Führungsqualitäten äußern sich im Lenken von Mitarbeitern und Projekten, im effizienten Delegieren von Aufgaben und der Führung von erfolgreichen Teams.
- Analytische Fähigkeiten sind notwendig, um logistische Abläufe detailliert planen, Daten auswerten und Kosten kalkulieren zu können.
- Flexibilität oder Mobilität wird gerade bei jüngeren Führungskräften vorausgesetzt, da sich Logistik-Unternehmen nicht selten am Standort eines Kunden orientieren müssen.
- Fachliche Expertise darf auch von einer angehenden Führungskraft nicht vernachlässigt werden. Ständiges Lernen ist Voraussetzung, um sich auf dem dynamischen Logistik-Markt sicher zu bewegen.
- Motivation durch Spaß am Job ist eine wichtige Voraussetzung für eine Karriere in der Logistik, denn die Branche kämpft noch immer mit einem negativen Image.
Quelle: http://www.zeit-online.de/ ; http://www.logistik-heute.de/
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