Ausbildung

Ausbildungsplatz für dieses Jahr hat, ist zwar etwas spät dran, hat aber noch immer Chancen. Laut dem Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) werden dieses Jahr insgesamt rund 606.000 Ausbildungsplätze angeboten, rund 6.400 mehr als 2011. Dem stehen etwa 644.800 Bewerber gegenüber.

Viele beliebte Ausbildungen bieten nur geringe Zukunftschancen

Mädchen wollen meist am liebsten Arzthelferin, Bürokauffrau, Verkäuferin und Friseurin werden, bei Jungs ist Industriemechaniker, Verkäufer, Elektriker und Koch am beliebtesten. Doch die beliebtesten Berufe bieten häufig nicht die besten Aussichten. Viele der damit verbundenen Berufe werden verdrängt, entweder durch Automatisierung, Minijobber, das Internet oder aber die Jobchancen bestimmter Ausbildungen schwinden durch Konkurrenten mit entsprechendem Studium. Die Karriereexpertin Svenja Hofert informiert in ihrem Ratgeber „Am besten wirst du Arzt” über alle Trends auf dem Jobmarkt, die heute bei der Berufswahl wichtig sind und zeigt auf, bei welchen Berufen in Zukunft die besten Möglichkeiten liegen. Das Buch richtet sich vor allem an die Eltern, doch was Hofert über die Entwicklungen von Berufen und Arbeitsmarkt zu sagen hat, geht jeden etwas an, der gerade am Anfang seiner beruflichen Laufbahn steht. Hofert bewertet beliebte Lehrberufe und ihre Zukunftsaussichten anhand der Daten des Instituts für Arbeitsmarktforschung, des aktuellen Stellenangebots und eigener Erfahrungen und beschreibt, bei welchen Ausbildungsberufen die Chancen schwinden und wo stattdessen die besten Chancen liegen. Ein Beruf mit schlechten Aussichten kann aber durchaus auch zum Erfolg führen, wenn die Entscheidung mit Köpfchen getroffen wird. Die Expertin nennt das Beispiel eines Malers, der sich auf Denkmalpflege spezialisiert oder ein tragfähiges Unternehmen aufbaut.

Die zukunftssichersten Ausbildungsberufe

Elektriker Wer sich für die Ausbildung zum Industriemechaniker interessiert, sollte sich das zwei Mal überlegen. Er gilt zwar als MINT-Beruf (Beruf aus dem Bereich Mathematik, Ingenieurwesen, Naturwissenschaft, Technik), und Mitarbeiter für diese Jobs sind auf dem Arbeitsmarkt heiß begehrt. Aber der Industriemechaniker ist sehr konjunkturabhängig und viele dieser Stellen werden inzwischen überwiegend durch Zeitarbeit vermittelt. Eine handwerkliche Ausbildung, etwa als Elektriker in einem kleineren Betrieb kommt Sicherheitsbedürfnissen oft mehr entgegen. Arbeitsverhältnisse im Mittelstand sind stabiler und weniger von ständiger Prozessoptimierung bedroht. Technische Systemplaner (ehemals technische Zeichner) Der Beruf des technischen Systemplaners hat gute Zukunftsaussichten, denn einerseits wählen ihn nicht mehr so viele Menschen, andererseits ist er aber noch immer gefragt. Hofert schlägt diese Ausbildung als Alternative zum Gestalter für visuelles Marketing vor, denn in diesem Bereich gibt es nicht sehr viele Jobs und er weist eine hohe Arbeitslosigkeit auf. Weitere Alternative dazu wäre auch der technische Modellbauer Karosserie und Produktion. Bankkaufleute und Versicherungskaufleute Unter Bankkaufleuten herrschte im letzten Jahr eine sehr niedrige Arbeitslosigkeit von 1,1 Prozent und bei Versicherungskaufleuten lag sie bei 2,6 Prozent. Hinzu kommt, dass sich in beiden Berufen der Bestand rückläufig entwickelt, was trotz aller Bankwirren für Stabilität spricht. Hofert bietet diese Ausbildungsberufe als solide Alternative zum Tourismuskaufmann. Jobs in Reisebüros sind durch das Internet bedroht und es gibt eine große, gut ausgebildete Konkurrenz mit Studium der Tourismuswirtschaft. Zahntechniker und Optiker Bei Mädchen ist die Ausbildung zur Arzthelferin sehr beliebt. Der Beruf weist zwar eine niedrige Arbeitslosenquote auf, der Preis dafür sind aber niedrige Gehälter aufgrund fehlender Tarifbindung in kleinen Arztpraxen. Karriereexpertin Hofert empfiehlt als Alternative daher Zahntechniker, Optiker oder auch Hörgeräteakustiker. Bürokaufleute Eine kaufmännische Lehre ist eine sichere Alternative zur Ausbildung im Einzelhandel. Bürokaufleute sind in mehreren Branchen anerkannt und aus dem Einzelhandel kommt man durch die sehr enge Branchenbindung kaum mehr heraus. Zudem gibt es dort kaum Vollzeitjobs, schlechte Bezahlung und wenig Aufstiegschancen. Wer wirklich gern in den Einzelhandel möchte, hat durch ein duales Studium bessere Aufstiegschancen.


Buchtipp: Svenja Hofert, „Am besten wirst du Arzt” – So unterstützen Sie Ihr Kind wirklich bei der Berufswahl, 2012 Campus Verlag, 232 Seiten, D 19,99 €, ISBN 978-3-593-39567-8 Bild: © Pressmaster – Shutterstock.com

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