Einheitliches Schriftbild
Heute gilt: Je schneller der Personaler erkennt, dass Sie für den Job perfekt geeignet sind, umso größer sind Ihre Chancen. Für Bewerber mit längerer Berufserfahrung bedeutet das vor allem eins: Sie müssen ausmisten! Viele Angaben, die früher im Lebenslauf wichtig waren, werden heutzutage weggelassen und auch optisch ist nicht selten ein Facelift von Nöten. Es gab Zeiten, da galten exotische Schriftarten im Lebenslauf, am besten noch schön schnörkelig, als ungemein kreativ. Falls Sie damals auch munter mit verschiedenen Schriften experimentiert haben, dann machen Sie als erstes eins: Markieren Sie den gesamten Text Ihres Lebenslaufs und verpassen Sie ihm ein einheitliches Schriftbild in einer klaren, gut lesbaren Schrift wie zum Beispiel Tahoma, Arial oder Helvetica.
Klar strukturiert
Um den Text optisch zu strukturieren, arbeiten Sie mit Absätzen, Kursiv- oder Fettdruck – aber bitte in Maßen. Versetzen Sie sich in die Lage des Personalers, der neben Ihrer noch zig weitere Bewerbungen durchsehen muss und unter Zeitdruck steht. Er muss auf einen Blick die Struktur erkennen und die wesentlichen Informationen herausfiltern können. Deshalb werden heute alle Angaben im Lebenslauf in Stichpunkten und nicht in Form eines Fließtextes gemacht. In diesem Zusammenhang hat sich die rückwärts chronologische oder auch amerikanische Variante – beginnend mit Ihrer aktuellen Tätigkeit – durchgesetzt.
Mit einem Deckblatt auf den Punkt gebracht
Doch nicht nur optisch, auch inhaltlich hat sich der Lebenslauf in den letzten Jahren gewandelt. Das Personaldienstleistungsunternehmen Kelly Services weist Bewerber zum Beispiel darauf hin, dass soziale Medien das Kommunikationsverhalten grundlegend verändert haben. Personenbeschreibungen im Netz seien lesefreundlich strukturiert und kämen sehr schnell auf den Punkt. Auch Personaler würden inzwischen relevante Texte nach diesem Muster auf einen Blick erfassen und bewerten. „Für den Lebenslauf heißt das: Auf dem Deckblatt können oder sollten sogar die wichtigsten ‚hard facts‘ zur Person erscheinen, sodass sie bereits beim ersten Hinsehen erkennbar sind, empfiehlt Agnes Stock, Personalberaterin bei Kelly Services.
AGG schafft neuen Platz für Wichtiges
Die Einführung des AGG (Allgemeines Gleichstellungsgesetz) hat dafür gesorgt, dass unnötiger Ballast aus dem Lebenslauf verschwindet. Das bringt mehr Platz zu Gunsten relevanter Informationen. Denn am Ende sollte Ihr Lebenslauf nicht mehr als zwei Seiten umfassen. Alle persönlichen Angaben wie Alter, Geschlecht, Informationen zu Eltern und Geschwistern, oder Ihre Religionszugehörigkeit können Sie komplett streichen. Selbst Ihre Anschrift wird nicht verlangt, E-Mail-Adresse und Telefonnummer sind als Kontaktdaten vollkommen ausreichend. Bei allen anderen Informationen sollten Sie genau überlegen, inwieweit sie für den Personaler interessant und für den angestrebten Job relevant sind. Haben Sie bereits einige Jahre Berufserfahrung vorzuweisen, werden Ihre schulischen Abschlüsse niemanden interessieren. Lediglich der höchste allgemeinbildende Abschluss sollte angegeben werden.
Informationen ausmisten
Ihren Werdegang müssen Sie natürlich lückenlos dokumentieren und alle beruflichen Stationen vollständig auflisten. Aber nicht zu jeder bedarf es einer ausführlichen Beschreibung. Skizzieren Sie nur solche Projekte, Aufgaben und Verantwortlichkeiten ausführlicher, die für den neuen Job maßgeblich sind und das Interesse des Personalers wecken könnten. An den Angaben unter ‚Kenntnisse‘ und ‚Hobbys‘ erkennt dieser übrigens sofort, dass Ihr Lebenslauf nicht mehr so taufrisch ist. Beide Rubriken waren einmal Standard und gaben mehr oder weniger spannende Dinge über den Bewerber preis, etwa die Belegung eines EDV-Kurses oder das Schülerpraktikum in der neunten Klasse. Raus damit! Dass Sie mit dem Computer und den grundlegenden Arbeitsprogrammen umgehen können, wird heutzutage fast überall vorausgesetzt. Und dass Sie in Ihrer Freizeit gerne lesen und Musik hören ist ebenfalls völlig belanglos. Falls Sie allerdings ein Hobby pflegen, das Ihnen im neuen Job zu Gute kommt, so dürfen Sie dieses gern erwähnen.
Rechtschreibung
Auch wenn die neue deutsche Rechtschreibung eigentlich gar nicht mehr so neu ist, empfiehlt sich trotzdem ein gründlicher Orthographie- und Grammatik-Check Ihres Lebenslaufes – am besten durch einen Freund oder Bekannten, der ‚dudenfest‘ ist. Sie wären nicht der Erste, der einen peinlichen Rechtschreibfehler von einer Bewerbung zur nächsten mitkopiert.
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Quelle: kellyservices.de Bildquelle: © dotshock – Shutterstock.com