Was ist Arbeitgebern wirklich wichtig?

Umfrage: Emotionale Intelligenz wichtiger als IQ

Laut einer aktuellen Umfrage von CareerBuilder unter 547 Führungskräften in Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien und Schweden sagen 83 Prozent, ihnen sei die emotionale Intelligenz (EI) eines Arbeitnehmers wichtiger als dessen Intelligenzquotient (IQ). Mehr als die Hälfte der Arbeitgeber (55 Prozent) sagten, sie würden jemanden mit einem hohen IQ und zugleich wenig emotionaler Intelligenz nicht einstellen. Das heißt, mit einem erstklassigen Berufs- oder Studienabschluss stehen Bewerbern längst nicht mehr alle Türen offen. Arbeitgeber erwarten vor allem von Führungskräften neben fachlich intelligentem auch emotional intelligentes Handeln. Doch was ist emotionale Intelligenz überhaupt? Woher weiß ich, ob ich emotional intelligent bin und wenn nicht – kann ich es lernen?

Was ist emotionale Intelligenz?

Unter emotionaler Intelligenz versteht man die Fähigkeit, eigene Emotionen und die anderer Menschen wahrzunehmen, auszudrücken, zu verstehen und sinnvoll zu handhaben. Ergo: Nicht allein das Vorhandensein von Gefühlen, Emotionen, Stimmungen und Affekten, sondern der bewusste Umgang mit ihnen macht eine hohe emotionale Intelligenz aus. Deshalb sind Eigenschaften wie Innovationsfreude, Integrität, Empathie und die Fähigkeit sich selbst und andere motivieren zu können, wichtige Wunschkriterien der Arbeitgeber und werden zunehmend in Anforderungsprofilen nachgefragt.

Bewerber mit hoher EI gewinnen haben die Nase vorn

Die Umfrage von CareerBuilder unter mehr als 100 deutschen Führungskräften zeigt, dass die emotionale Intelligenz ein entscheidendes Kriterium ist, um einen Job zu bekommen. Die Frage, warum emotionale Intelligenz wichtiger sei als ein hoher IQ, begründeten die meisten mit der damit einhergehenden Fähigkeit, Konflikte effektiv lösen zu können. Auch seien Mitarbeiter mit einer hohen emotionalen Intelligenz besser in der Lage, Sympathiepunkte sowohl beim Kunden als auch bei den eigenen Kollegen zu gewinnen. Zudem können Sie andere motivieren und reagieren auch unter Druck überlegt und ruhig. Um den Grad der emotionalen Intelligenz eines Mitarbeiters oder Bewerbers einschätzen zu können, beobachten Personaler und Arbeitgeber laut Umfrage eine Reihe von Verhaltensweisen und Eigenschaften. Etwa die Fähigkeit, sich in andere einzufühlen, auf konstruktive Weise ehrlich zu sein oder zuhören zu können. Wie reagieren sie in Stresssituationen, sind sie gute Mentoren und können sie Fehler zugeben? Durch Beantwortung unter anderem dieser Fragen lasse sich im beruflichen Alltag die emotionale Intelligenz eines Mitarbeiters recht gut einschätzen.

Emotionale Intelligenz kann man trainieren

Um Sie an dieser Stelle gleich zu beruhigen: Auch wenn Sie im Moment emotional eher dem Pantoffeltierchen gleichen, die Wahrnehmung von eigenen und fremden Gefühlen kann man trainieren. Es gibt Selbsttests, mit denen Sie zunächst feststellen können, wie es um Ihre emotionale Intelligenz bestellt ist. Wichtig ist auch, die eigenen Empfindungen bewusst wahrzunehmen. Eine Beobachtung nach innen sozusagen. Können Sie wütend werden? Was macht sie wütend und erkennen Sie die Wut erst, wenn Sie mit der Faust auf den Tisch schlagen? Dabei hilft es, Bücher und Geschichten zu lesen, bei denen Sie gefordert sind, sich in die Lage der Protagonisten zu versetzen. Sie können sich auch als Laienschauspieler in einer Theatergruppe engagieren, um zu lernen Emotionen zu erkennen und auszudrücken. Bildquelle: © Grasko – Fotolia.com

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