Die Digitalisierung krempelt vieles um, auch den Arbeitsmarkt. Traditionelle Berufe verlieren an Bedeutung, während neue, spannende Jobprofile entstehen. Diese erfordern neben der Fähigkeit, mit moderner Technologie umzugehen, vor allem Kompetenzen wie analytisches und innovatives Denken sowie die Bereitschaft, sich schnell neue Fähigkeiten anzueignen. Wir stellen Ihnen acht Beispiele vor.
Acht neue Berufsbilder in der Digitalisierung
Zwei Drittel aller Unternehmen erwarten von ihren Mitarbeitern, dass sie ihre Fähigkeiten mit den sich verändernden Jobanforderungen selbst weiterentwickeln und sich auf eigene Faust weiterbilden. Die Möglichkeiten dazu sind heute größer denn je. Als Coach im Bereich Karriere und Persönlichkeitsentwicklung zeigt Steffi Losert Chancen auf, die die Digitalisierung Arbeitnehmern bietet. Auf weltderchancen.de stellt sie unter anderem 24 neue Berufsprofile vor und erklärt, welche Voraussetzungen gefordert sind. Wir haben acht interessante Beispiele mit Zukunftspotenzial für Sie herausgesucht:
Der E-Learning Konzepter
Die Digitalisierung verändert auch das Lernverhalten. Statt buchstäblich die Schulbank zu drücken, finden Studium und Weiterbildung zunehmend mobil und online statt. Dafür werden passende didaktische Angebote benötigt. Der E-Learning Konzepter entwickelt Lern- und Schulungslösungen, die online durchgeführt werden. Dazu gehören die mediendidaktische Aufbereitung von Inhalten für webbased Trainings, gamebased Learning, Mobile Learning und E-Books sowie die stilsichere Formulierung webgerechter, zielgruppenspezifischer Texte. Zum Teil führt er auch selbst Schulungen durch. Hier sind Pädagogen mit kreativem Händchen und Hang zur Onlinewelt gefragt.
Der Virtual Assistant
Statt im Büro zu sitzen, wird unterwegs gearbeitet. Mobile-Worker brauchen aber jemanden, der ihnen verwaltungstechnische Aufgaben abnimmt, Rechnungen sortiert und mit dem Steuerberater in Verbindung steht, sich um auflaufende Mails kümmert, Recherche betreibt und vieles mehr. Das macht der virtuelle Assistent. Ausgerüstet mit einem Laptop, einigen Online-Tools und einer Internetverbindung unterstützt er bei allen Aufgaben, die rund um das Büro oder ein Projekt anfallen. Angefangen bei einfachen Sekretariatsaufgaben über umfassende Projektorganisation bis hin zur Entwicklung und Umsetzung von Marketingstrategien, ist sein Aufgabenfeld sehr breit gefächert. Mit einer Spezialisierung zum Beispiel auf SEO, Design, WordPress, internationale Steuern, Content Management, Content-Erstellung oder Community-Management steigen die Jobchancen.
Der IT Security Manager / IT Security Analyst
Alles und wirklich alles läuft heutzutage über IT-Systeme. Jedes Unternehmen vertraut all sein Wissen, seine Daten und Geheimnisse IT-Lösungen an. Um sie zu schützen, braucht es Sicherheitskräfte. IT-Security Manager planen und konzipieren die IT-Sicherheitsarchitektur und -infrastruktur. Sie erstellen Richtlinien und Vorgaben für die Sicherheit von IT-Lösungen und IT-Netzen, bewerten mögliche Risiken und entwickeln IT-Sicherheitstests und -kontrollen. Als „legale Hacker“ versuchen sie, sämtliche Sicherheitsmaßnahmen von außen zu durchbrechen um aufzuzeigen, wo ein echter Hacker seine Möglichkeit gefunden hätte.
Der Robotik Ingenieur
Nachdem die technologische Singularität, also die ins unendlich gehende Leistungsfähigkeit von Maschinen, erst für 2045 vorhergesagt wird, bleiben Entwicklung, Programmierung und Wartung der Maschinen und Roboter bis dahin dem Menschen überlassen. Diesen Aufgaben widmet sich der Robotik Ingenieur, der dank der Digitalisierung ein überreiches Job-Angebot auf dem Arbeitsmarkt findet. Denn nicht nur Anwendungen im täglichen Leben auch Industrieprozesse werden zunehmend von Robotern übernommen.
Der Customer Experience Manager & Designer
Damit sich der Kunde trotz wachsender Konkurrenz gerade bei Unternehmen XY wie ein König fühlt, muss dafür gesorgt werden, dass seine Bedürfnisse bei der Produktentwicklung, dem Kauf und Konsum eines Produktes oberste Priorität haben. Hier sind der Customer Experience Manager und der Customer Experience Designer das Team der Stunde. Während der CEM die Kundenzufriedenheit mittels Befragungen und Analysen überprüft und Strategien entwickelt, um sie weiter zu steigern, setzt der CED die vorgeschlagenen Lösungen zum Beispiel mit visuell-optimierten Darstellungen von Webseiten oder Online-Shops um. Ihr gemeinsames Ziel ist nichts Geringeres als die Begeisterung des Kunden.
Der SEO / SEA Manager
Was wären wir ohne Google? Die Suchmaschine ist unter anderem so erfolgreich, weil sie mit einem hochintelligenten Algorithmus das Netz durchsucht und die besten Ergebnisse für die Suche anzeigt. Wer hier unter den ersten zehn Plätzen landet, hat alles richtig gemacht. Unternehmen brauchen deshalb jemanden, der weiß, was Suchmaschinen wollen. Der SEO-Manager und der SEA Manager sorgen auf verschiedene Weise dafür, dass Inhalte und Angebote des Unternehmens in den Ergebnislisten präsent sind.
Der SEO Manager analysiert mit Hilfe von Web-Analyse-Tools Webseiten auf ihre Suchmaschinenfreundlichkeit. Er bewertet Keywords, optimiert Texte und Webseitentitel, achtet auf einen guten Linkaufbau und plant die komplette Strategie unter SEO-Gesichtspunkten. Der SEA Manager hingegen erstellt und optimiert Werbeanzeigen für Suchmaschinen, die von möglichst vielen Menschen gesehen und angeklickt werden. Er entwickelt Listen mit Keywords, die besonders häufig gesucht werden. Für diese erstellt er Anzeigentexte und Landing Pages. Einen großen Part bei beiden nehmen die Erstellung von Statistiken, Analysen, KPI Reportings und Wettbewerbsanalysen sowie das Budget-Controlling ein.
Der Jurist für IT-Recht
Darf das Foto der Katze der Tochter der Kollegin auf Facebook gepostet werden? Wer muss das erlaubt haben? Schriftlich oder mündlich? Welche Kundendaten darf man speichern? Auswerten? Weitergeben? Der digitale Wandel kommt mit vielen juristischen Grauzonen daher, die bewertet werden müssen. Der Jurist für IT-Recht sorgt dafür, dass bei allen Online-Auftritten und Kundenkontakten eines Unternehmens die Themen Datenschutz und Urheberrecht korrekt behandelt werden und berät die Unternehmensbereiche z.B. über Arbeitsrecht, Softwareverträge, Intellectual Property, eCommerce etc.
Der E-Sports Manager
Die Gaming-Branche boomt und das E-Sport-Segment ist zu einem Millionen-Business geworden. Darunter fallen Computerspiele, die im Wettkampfmodus online gegen andere Spieler gespielt werden. Was nach einer entspannten Nachmittagsbeschäftigung für Teenies klingt, sollte nicht unterschätzt werden. Live-Events werden inzwischen in Fußballstadien ausgetragen und die Einschaltquoten im Internet sind ein Traum für jeden Werbungtreibenden.Durch die zunehmende Popularität des digitalen Sports hat sich das Berufsbild des E-Sports Managers etabliert. Dieser arbeitet z.B. in E-Sports-Agenturen, Sportagenturen, Eventagenturen, bei Medienunternehmen oder Marketingagenturen und wird vom Community- bis zum Projektmanagement als Allrounder eingesetzt.
Bildquelle: © SFIO CRACHO