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„Deutschland, das Land der Dichter und Denker“ – so das Aushängeschild unserer Nation. Doch nicht nur Schiller und Goethe sorgen für unseren guten Ruf in der Welt, sondern ebenso die Autoindustrie, der Maschinen- und Anlagenbau, die Chemie- und Pharmaindustrie oder Unternehmen im Bereich Biotech und Nanotechnologie. Branchen, in denen Deutschland als Land der Forscher, Entwickler und Konstrukteure vorangeht. Wir stellen Ihnen fünf spannende MINT-Berufe vor. Die Nation leidet an der MINT-Lücke, einer besonders ausgeprägten Form des Fachkräftemangels. In den für unser Land so wichtigen Berufskategorien Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik – kurz MINT – fehlt es an fähigen Köpfen und willigem Nachwuchs. Genaugenommen hatten deutsche Unternehmen Ende April 344.900 offene Stellen mit MINT-Akademikern  und -Fachkräften zu besetzen. Das berichtete das Institut der deutschen Wirtschaft Köln in seinem letzten MINT-Frühjahrsreport.

Industrie 4.0 verschärft die Nachfrage nach MINT-Fachkräften

Die zunehmende Digitalisierung der Wirtschaft verschärft die Nachfrage. So werden im Zuge von Industrie 4.0 beinahe überall Fachleute für Informatik gesucht, die zum Beispiel im Bereich Maschinensteuerung eingesetzt werden können, spezifische Unternehmenssoftware programmieren oder sich um die Sicherheit und den Datenschutz immer komplexerer Systeme kümmern. Auch beim Aufbau intelligenter Netze oder bei der Digitalisierung im Energiesektor sind IT-Spezialisten besonders gefragt. Mathematiker, Informatiker, Naturwissenschaftler und Techniker haben dabei nicht nur in privaten Unternehmen hervorragende berufliche Perspektiven. Interessante Stellen warten zum Beispiel auch in renommierten staatlichen Forschungsinstituten.

Frauen umworben

Unternehmen, Verbände, Schulen und Hochschulen haben sich die Förderung dieser Berufsgruppen auf die Fahne geschrieben und werben derweil auf allen Kanälen für die MINT-Berufe. Vor allem junge Frauen sollen mit Aktionsprogrammen und Initiativen für diesen Berufsweg interessiert werden. Die Perspektiven sind vielversprechend. Absolventen eines MINT-Studienganges gelingt der Einstieg ins Berufsleben so leicht wie kaum einer anderen Berufsgruppe. Sie werden deutlich häufiger unbefristet und in Vollzeit eingestellt, als andere Akademiker. Das Einstiegsgehalt liegt bei etwa 40.000 Euro und steigert sich in den ersten 10 Berufsjahren auf zirka 70.000 Euro pro Jahr.

Fünf Beispiele für MINT-Berufe

Industrietechnologe – 2.300 bis 3.000 Euro Einstiegsgehalt

Die Ausbildung erfolgt in den Fachrichtungen Automatisierungstechnik, Datentechnik, Maschinenbau / Energietechnik oder Nachrichtentechnik. Industrietechnologen sind u.a. für die technische Konzeption und Entwicklung von Anlagen im Bereich der Energieanwendung, -erzeugung und -verteilung zuständig. Sie konstruieren und programmieren Automatisierungs- und Softwaresysteme und nehmen diese Systeme in Betrieb. Zusätzlich verwalten sie Kommunikations- und Rechnernetze, entwerfen im  Austausch mit Ingenieuren Prototypen und sind auch bei der Montage, Fehlersuche und Fehlerbeseitigung beteiligt.

Elektroniker für Gebäude- und Infrastruktursysteme – bis 2.700 Euro Einstiegsgehalt

Sie warten, überwachen, steuern und optimieren gebäudetechnische Infrastrukturen, z.B. Heizungs-, Lüftungs-, Elektrizitäts- und Sicherungssysteme. Sie diagnostizieren Störungen und beheben Defekte. Immer häufiger installieren sie auch Smart-Home-Systeme, bei denen z.B. Systeme der Haustechnik (Heizung, Klima, Licht), Sicherheitstechnik (Alarm- u. Überwachungsanlagen) und Kommunikationstechnik (z.B. Internet, Telefon, Sprech- und Musikanlagen) zu einer integrierten Haussteuerung vernetzt warden.

Biologisch technischer Assistent – 2.000 bis 3.100 Euro Einstiegsgehalt

Biologisch-technische Assistenten (BTA) führen in Zusammenarbeit mit Naturwissenschaftlern Versuche mit und an Pflanzen, Tieren, Mikroorganismen und Zellen durch und analysieren die Ergebnisse. So helfen sie bei der Klärung unterschiedlichster biologischer Fragen, zum Beispiel nach den Einflüssen bestimmter Organismen auf die Umwelt, und ermöglichen damit unter anderem die Entwicklung von Pflanzenschutzmitteln oder neuen medizinischen Verfahren. Später arbeiten Sie allem vor im Labor, wo die verschiedenen Untersuchungen durchgeführt werden, aber auch im Freien, beispielsweise bei Forschungen zur Pflanzenzucht.

Werkstoffprüfer – 2.000 bis 3.100 Euro Einstiegsgehalt

Seine zentrale Aufgabe ist die Untersuchung von Materialien auf deren Eigenschaften und Qualitäten mittels verschiedenster Methoden. In der Ausbildung lernt man diverse Prüfverfahren für die verschiedenen Materialien kennen. Der Beruf wird in den Fachrichtungen Metalltechnik, Systemtechnik, Kunststofftechnik und Wärmebehandlungstechnik angeboten. Werkstoffprüfer arbeiten häufig in Betrieben der Metall- und Elektroindustrie. Aber auch in Werkstoffprüfanstalten, Materialforschungseinrichtungen oder in Werkstofflaboren.

Mechatroniker – 1.900 bis 3.100 Euro Einstiegsgehalt

Ob der Autopilot im Flugzeug, die Verpackungsanlage in der Fabrik oder die programmierbare Waschmaschine – wenn Mechanik und Elektronik zu komplexen Systemen verschmelzen sind die Mechatroniker die Fachleute in diesem Bereich. Das Berufsbild zählt seit Jahren zu den beliebtesten Ausbildungsberufen. Als Mechatroniker lernt man technische Pläne zu lesen, Baugruppen und Komponenten zu Maschinen und Systemen zusammenzusetzen, wie die Programmierung mechatronischer Systeme funktioniert und wie man diese Systeme konfiguriert.


Quellen: http://www.mintzukunftschaffen.de/aktuelles.html, www.make-it-in-germany.com, http://www.azubiyo.de/berufe/mint-berufe, http://www.bildung.koeln.de/berufswahl/zdi/MINT/index.html, http://www.mintzukunftschaffen.de/aktuelles.html Bildquelle: ©Africa Studio– shutterstock.com