Möglichkeiten gibt es dafür aber genug. Damit misstrauen deutsche Personalverantwortliche ihren Angestellten deutlich mehr als jene in anderen Ländern. Der führende Anbieter von flexiblen Arbeitsplätzen Regus befragte weltweit mehr als 26.000 Personen zu diesem Thema. Weltweit hält über die Hälfte (55 Prozent) der Führungskräfte das Management mobiler Mitarbeiter sehr wohl für möglich.
Die Vorteile flexibler Arbeitsmodelle optimal nutzen
Das Misstrauen der Deutschen kann nicht an geringer Verbreitung mobiler Arbeit liegen, denn mit 48 Prozent flexiblen Arbeitnehmern liegt Deutschland genau im globalen Durchschnitt. Die Bedenken sind vielmehr darin begründet, dass es an Schulungen zur Führung mobiler Mitarbeiter und an entsprechenden Managementtechnologien mangelt. Das belegt die Umfrage:
- Mehr als die Hälfte der deutschen Personalverantwortlichen machen sich Sorgen, wie ihre mobilen Angestellten die Zeit nutzen.
- Erst 15 Prozent der deutschen Firmen nutzen spezielle Reporting Systeme, um die Produktivität ihrer Angestellten zu prüfen.
- Nur 28 Prozent der deutschen Führungskräfte nutzen Videotelefonie, um mit ihren Mitarbeitern zu kommunizieren.
„Von flexiblem Arbeiten profitieren alle Beteiligten – sofern Personalverantwortliche wissen, wie sie ihre Mitarbeiter auch aus der Ferne managen können“, sagt Michael Barth, Deutschlandgeschäftsführer von Regus. „Die Firmen, mit denen wir sprechen, bestätigen, dass Vertrauen und Freiheit dabei eine wichtige Rolle spielen. Gelingt dieser Balanceakt, liegen die Vorteile auf der Hand: Unternehmen profitieren von einer größeren Produktivität, einer verbesserten Mitarbeiterbindung und niedrigeren Betriebskosten.“
Frankreich und BRIC-Staaten nutzen Remote Management stärker
Auch die Nachbarländer Belgien und Niederlande sind skeptisch gegenüber dem so genannten Remote Management: Weniger als 40 Prozent glauben, dass sich Angestellte aus der Ferne problemlos führen lassen. Im Gegensatz dazu stehen französische Personalverantwortliche dem Thema offen gegenüber: Hier gehen 62 Prozent davon aus, dass sich flexibles Arbeiten gut umsetzen lässt, sofern die Führungskräfte entsprechend geschult sind. Ähnlich positiv eingestellt sind Firmen aus den BRIC-Staaten. In Indien, Brasilien, China und Mexiko halten überdurchschnittlich viele Befragte das Remote Management für machbar. In diesen Ländern werden für mobile Mitarbeiter aber auch spezielle Reporting Systeme und Videotelefonie stärker genutzt.
Positives Beispiel: 14.500 Mitarbeiter ohne festes Büro
Ein Beispiel für das gute Zusammenspiel zwischen flexiblen Arbeitsmodellen und Remote Management ist Aetna: Bei dem amerikanischen Krankenversicherer haben insgesamt 14.500 der 35.000 Mitarbeiter kein festes Büro mehr – und das hat sich auch rund um die Home Office Debatte bei Yahoo nicht geändert*. Damit die Produktivität nicht unter der mobilen Arbeit leidet, bietet das Unternehmen seinen Mitarbeitern und ihren Vorgesetzten Schulungen an, in denen sie lernen, die Mobilität im Berufsalltag möglichst effektiv einzusetzen.
*Quelle: Reuters.com, In telecommuting debate, Aetna sticks by big at-home workforce Bildquelle: © drubig-photo – Fotolia.com