orizon GmbH, ist nur rund ein Drittel der befragten Arbeitnehmer zwischen 18 und 65 Jahren bereit, Einschränkungen in Kauf zu nehmen, um ihren Wunsch nach einer unbefristeten Anstellung erfüllt zu sehen. Folgende Eingeständnisse würden sie machen:

  • Rund 37 Prozent wären zu längeren Arbeitszeiten bereit.
  • 35 Prozent zögen einen Ortswechsel in Betracht.
  • Für 32 Prozent käme eine geringere fachliche Anforderung in Frage.
  • 30 Prozent würden Wochenend- oder Feiertagsarbeit in Kauf nehmen.
  • Finanzielle Einbußen, wie geringeres Gehalt oder Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld, kommen nur für ca. 25 Prozent der Befragten in Frage.
  • Den Wechsel in eine ebenfalls unbefristete Festanstellung bei einem Zeitarbeitsunternehmen schließen die Deutschen regelrecht aus: Nur 5,4 Prozent sehen darin eine Option.

Angst vor Unsicherheit in der Lebensplanung

Einig sind sich deutsche Arbeitnehmer in ihren Begründungen für die Ablehnung von befristeten Arbeitsverhältnissen. „Über 90 Prozent der Studienteilnehmer befürchten, Befristungen schränken die eigene Lebensplanung ein. 89 Prozent sehen darin die Gefahr zunehmender psychischer Belastungen. 76, bzw. 80 Prozent gehen davon aus, dass Arbeitsmotivation sowie Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber darunter leiden werden“, fasst orizon Geschäftsführer Dr. Dieter Traub die Ängste zusammen. Diese Befürchtungen seien realistisch und nachvollziehbar. „Die geringe Kompromissbereitschaft lässt sich vor diesem Hintergrund nur dadurch erklären, dass über 90 Prozent der deutschen Arbeitnehmer in einem unbefristeten Anstellungsverhältnis sind und sich ihnen die Frage gar nicht stellt“, zitiert Traub Daten des Statistischen Bundesamtes.

Gibt es wirklich einen Boom befristeter Jobs?

Häufig wird darüber diskutiert, dass befristete Arbeitsverträge aktuell überproportional wachsen. Was daran stimmt aber? Es stimmt, dass während des wirtschaftlichen Aufschwungs die Jobs in der Zeitarbeit am schnellsten entstanden sind. Viele Stellen davon sind auch befristet. Aktuelle Arbeitsmarktzahlen zeigen aber, dass der prozentuale Anteil der befristeten Stellen insgesamt gesehen sehr gering ist. Die durchschnittliche Beschäftigungsdauer liegt seit langer Zeit unverändert bei zehn Jahren, so das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB). Nur 8,9 Prozent aller 2010 geschlossenen Arbeitsverträge waren befristet, laut Mikrozensus des Statistischen Bundesamtes Wiesbaden. Bei einem Viertel davon (25,5 Prozent) liegt die Befristung bei über zwei Jahren. Bildquelle: © Amir Kaljikovic – Fotolia.com

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