Was ist ein „Dresscode“?
Im Berufsleben wird durch den Dresscode eine Kleiderordnung festgelegt, die bestimmte Informationen zum Beispiel über Hierarchie oder Branche vermittelt. Laut Deutschem Knigge-Rat unterscheidet man fünf Dresscodes: „Business“, „Business Casual“ oder „Smart Casual“, „Casual“, „Sport“ und „Oh no!“. „Business“: Steht grundsätzlich für Anzug, langärmeliges Hemd und Krawatte bzw. Hosenanzug oder Kostüm und gute, geschlossene Schuhe. „Business/Smart Casual“: Neben dem Anzug sind auch Kombinationen aus Hose und Jackett mit Hemd, Poloshirt oder Rolli erlaubt. Eine Krawatte wird nicht verlangt. „Casual“: Ein gute Jeans ist bei diesem Dresscode bürotauglich und auf Jacken oder Jacketts darf verzichtet werden. Wird in vielen Unternehmen am „Casual-Friday“ getragen. „Sport“ & „Oh no!“: Sind eher untypische Dresscodes im Berufsalltag und bezeich-nen Sportbekleidung bzw. Unmögliches, wie zum Beispiel: kurze Hosen, offene Schuhe, Jeans und Krawatte, weißer Anzug oder Spaghetti-Tops.
Wer legt im Unternehmen den Dresscode fest?
Die Art der Branche und der Stil des Unternehmens geben in der Regel den Business-Dresscode vor. Während bei Banken, Versicherungen oder Unternehmensberatungen konservative Kleidung gefragt ist, stehen Werber oder Designer geradezu in der Pflicht, Trends zu tragen. Meist gibt der Chef mit seiner Kleidung eine Orientierungshilfe. Es gilt aber auch: Je höher Sie in der Betriebshierarchie stehen, desto strenger ist der Business-Dresscode.
Muss ich zum Vorstellungsgespräch grundsätzlich „Business“ tragen?
Zumindest können Sie mit einem Anzug, Kostüm oder Hosenanzug in gedeckten Farben kaum etwas falsch machen. Je nach Unternehmen und Branche dürfen Sie für das Vorstellungsgespräch aber auch „Business Casual“, also eine gute Jeans, Hemd und Sakko oder Blazer, wählen. Wichtig ist, dass Ihr Outfit zum zukünftigen Arbeitgeber passt und Sie sich darin wohlfühlen. Wer sich für das Vorstellungsgespräch „verkleidet“, wirkt nicht authentisch.
Muss es für das Vorstellungsgespräch Markenkleidung sein?
Nicht unbedingt. Bei der Kleidung, die Sie zu einem Vorstellungsgespräch tragen, sollten Sie in erster Linie auf gute Qualität achten. Nicht immer ist ein Markenlabel auch Garant dafür. Legen Sie stattdessen Wert auf hochwertige Materialien und einen perfekten Sitz und tragen Sie keine Labels oder Markennamen zur Schau. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, allzu auffällige Labels zu entfernen.
Gibt es Spielraum für Individualität?
Den gibt es durchaus. Mit passenden Accessoires wie einem Tuch, Schmuck oder einer besonderen Krawatte können Sie Ihrem Outfit eine individuelle Note verleihen. Zuviel des Guten kann aber schnell übertrieben wirken. Achten Sie auch bei den Accessoires auf gute Qualität.
Empfiehlt es sich, zum Vorstellungsgespräch ganz neue Kleidung zu tragen?
Nein, im Gegenteil. Sie sollten das Outfit zumindest schon einmal zur Probe getragen haben, um zu wissen wie es sich anfühlt. Vielleicht kneift ja die Hose oder der Blazer verrutscht unvorteilhaft im Sitzen. Diese kleinen Makel können Sie dann rechtzeitig beheben und vermeiden so zusätzlichen Stress beim Bewerbungstermin. Dass Ihre Kleidung tadellos in Ordnung sein muss, versteht sich von selbst. Flecken, Falten und fehlende Knöpfe sind ein absolutes Tabu.
Welche Fehler sind unbedingt zu vermeiden?
- Nackte Beine: Frauen sollten beim Bewerbungs- oder Business-Outfit immer Feinstrümpfe tragen – auch bei sommerlichen Temperaturen. Aber bitte ohne Laufmasche – deshalb immer Ersatzstrümpfe einpacken.
- Tennissocken zum Anzug: Herren tragen ausschließlich dünne unifarbene Baumwollsocken passend zu Schuhen und Anzug.
- Zu viel Einblick: Durchsichtige Stoffe wie Chiffon und dunkle Unterwäsche unter heller Kleidung gehören ebenso wenig zu einem Business-Outfit wie tief ausgeschnittene Dekolletees und hoch geschlitzte Röcke.
- Anzug ohne Hemd: Männer sollten unter dem Anzug keinen Wollpullover oder Pullunder tragen.
- Auffällig bedruckte Krawatten: Im Film beeindrucken Superman & Co. mit Superkräften, auf Socken oder Krawatten sind sie superpeinlich.
- Fingernagelkunstwerke: Als Geschäftsfrau verzichten Sie bitte auf lange, lackierte Fingernägel. Achten Sie auch auf dezentes Makeup.
- Ohne Gürtel: Männer sollten Hosen mit Gürtelschlaufen nie ohne Gürtel tragen und dieser darf auch gerne zu den Schuhen passen.
- Unpassendes Schuhwerk: Als Frau meiden Sie schwindelerregende Stilettos und offene Sandalen. Tragen Sie elegante aber bequeme Schuhe, die vorn geschlossen sind. Auch Männer wählen ausschließlich geschlossene Schuhe – Flipflops, Sandalen oder Turnschuhe sind im Job tabu. Das Wichtigste: Tragen Sie immer geputzte Schuhe!
Bildquelle: © StudioLaMagica – Fotolia.com
[…] Vergessen Sie den Gürtel nicht. Stimmen Sie ihn mit den Schuhen ab. (Quelle: jobs.de) […]