Die Aufgaben
Natürlich dreht nicht jeder Kameramann oder jede Kamerafrau Kinofilme. Einsatzbereich ist überall, wo ein bewegtes Bild gebraucht wird. Dazu gehören elektronische Produktion und Gestaltung von Bild- und Tonmedien wie zum Beispiel Nachrichten- und Magazinbeiträge, Dokumentationen, Werbespots, Lehrfilme, Musikvideos sowie Multimediaprodukte. In größeren Produktionen gibt es eine ganze Mannschaft, die sich um die Kamera kümmert, wobei üblicherweise der Mann an der Spitze als Kameramann bezeichnet wird. Er ist der Bildgestalter bzw. Bildautor. Ihm folgt der Kameraoperateur oder Schwenker, der erste und der zweite Kameraassistent. Hinzu kommen in manchen Fällen noch Standfotografen und Hilfskräfte, die den Kamerakran und andere technische Hilfsmittel bedienen. Soll ein solches Team zusammengestellt werden, übernimmt das der Kameramann. Er hat auch die Verantwortung für die Ausrüstung und das Material. Erst jetzt kann er mit dem Dreh beginnen. Nun kümmert er sich um die Bildkomposition, also den Bildausschnitt und die Perspektive, um die Kameraführung und die Ausleuchtung des Sets.
Die Ausbildung
Die Ausbildung zum Kameramann ist nicht einheitlich geregelt. Sie findet im Normalfall Vollzeit an einer Berufsschule statt, wobei die Mittlere Reife üblicherweise vorausgesetzt wird und man gute Noten in den Fächern Physik, Englisch und Deutsch vorweisen sollte. Diese Ausbildung dauert vier Jahre. Es gibt auch kürzere Ausbildungen, bei denen man jedoch jahrelange Erfahrung durch Praktika und ähnliches vorweisen muss. Zu den Ausbildungsinhalten gehören in der Regel:
- Bildgestaltung
- Klassifizierung von Filmen
- fotografische und filmische Stile
- Filmformate und -materialien
- Einsetzen der richtigen Beleuchtung
- Bild- und Tonbearbeitung
- Arten von Filmen bzw. Sendungen und die Auswirkungen auf die Kameraführung
- optische Wirkungen
- Drehbuchanalyse
- Tricks und Spezial-Effekte
- Organisation von Film- und Fernsehprojekten
- Medienrecht
- Vertragsrecht
- Arbeitsrecht.
Dabei stellt ein Kameramann in der Ausbildung eine Vielzahl eigener Beiträge und Sendungen her. Zur Abschlussprüfung gehören ein theoretischer Teil und eine Abschlussproduktion. Es gehört also mehr dazu, eine Szene auf Zelluloid zu bannen als nur eine Kamera auf das Geschehen zu halten. Doch wer ein gutes Auge hat und bei der Entstehung eines Films mitarbeiten möchte, dem sei eine Ausbildung als Kameramann ans Herz gelegt.
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Man muss schon den Beruf Kameramann lieben. Viele Überstunden sind auf der Tagesordnung. Ohne Leidenschaft für den Beruf sollte man die Finger davon lassen.
Ohne irgendjemandem die Illusionen für seinen Traumberuf nehmen zu wollen, das Tagesgeschäft als Kameramann sieht leider nicht so rosig wie beschrieben aus. In der Regel arbeitet man im 2 Mann Team plus, mit etwas Glück, einem Redakteur der auch mal mit anpackt. Das meiste Material wird dabei fürs TV produziert, wo heute leider mehr die Masse als die Klasse im Vordergrund steht.