Berufliches Wohlbefinden - Ihr Zehn-Punkte-Plan für 2020

Gute Vorsätze für das neue Jahr sind beinahe Tradition. Allerdings halten immer weniger Deutsche an dieser Tradition fest. Im vergangenen Jahr waren es nur noch 37 Prozent. Was ist so verkehrt am Optimierungswillen? Eigentlich nichts, doch zwischen mehr Sport und weniger Schokolade fehlt es an kreativen Ideen. Versuchen Sie es doch einmal mit einem Zehn-Punkte-Plan für berufliches Wohlbefinden. Noch mehr Bewegung, mal wieder das Rauchen aufgeben und nicht mehr am Schreibtisch essen – ganz ehrlich, das verliert doch nach einigen Jahren erheblich an Reiz. Vielleicht gehen wir die Sache mit den guten Vorsätzen aber auch nur halbherzig an; formulieren in Gedanken schwammige Zielsetzungen ohne konkrete Aufgabenstellungen. Da wundert es nicht, dass die meisten nach spätestens acht Wochen bereits wieder vergessen sind.

Erfolgsrezept: Der Zehn-Punkte-Plan

Am 28. November 1989 erläuterte der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl im Bundestag, wie sich ein gutes Vorhaben wirkungsvoll in die Tat umsetzen lässt. Er präsentierte ein Zehn-Punkte-Programm zur Neuregelung der deutsch-deutschen Beziehungen, das den Anfang des Wiedervereinigungsprozesses markierte. Seitdem sind viele seinem Beispiel gefolgt. Es gibt einen Zehn-Punkte-Plan für beinahe jedes politische Thema, einen Zehn-Punkte-Plan gegen den Terror, für den Schulbau, für saubere Luft, gegen Unterwasserlärm in Ozeanen, für Radfahrer in Hannover – und viele mehr. Denn jedes größere Vorhaben lässt sich handlich in zehn konkrete Aufgaben zerlegen. Das ist nicht zu viel und nicht zu wenig. Machbar in einem Jahr und ausreichend, um tatsächlich etwas zu verändern.

Zwingen Sie sich, konkret zu werden

Statt sich also wieder eine Hand voll halbgarer Vorsätze vorzunehmen, entwerfen Sie doch ihren eigenen Zehn-Punkte-Plan für berufliches Wohlbefinden. Je ernsthafter Sie das Thema angehen, desto besser sind die Erfolgsaussichten. Nehmen Sie sich Zeit und lassen Sie Ihren Gedanken freien Lauf. Ein Brainstorming hilft herauszufinden, was Sie im Job stört und was Sie ändern wollen. Schreiben Sie ihre Gedanken und Ideen auf. Das zwingt Sie, konkret zu werden. Statt einer unbestimmten Unzufriedenheit, zum Beispiel „der Job macht keinen Spaß mehr“ formulieren Sie klar: „Ich möchte mehr Verantwortung im Kundenmanagement übernehmen“ oder „Das Thema Social Media für unser Unternehmen interessiert mich. Hier möchte ich mich weiterbilden. Sie möchten mehr Anregungen? Hier ist unsere Ideensammlung für Ihren persönlichen Zehn-Punkte-Plan „Berufliches Wohlbefinden 2018“. Bestimmt finden Sie darin die eine oder andere Maßnahme, die Sie voranbringt oder aber Ihren Arbeitsalltag attraktiver macht. Wichtig: Nehmen Sie sich nicht zu viel vor, zehn konkrete Aufgaben aus einigen der vorgestellten Themenfeldern sind völlig ausreichend.

Punkt 1: Ordnung ins Chaos bringen!

Maßnahmen für ein strukturiertes Arbeiten ergreifen und ständiges Verzetteln verhindern. Zum Beispiel durch Schreibtisch aufräumen / Unterlagen ordnen / 3 Zeitmanagement-Modelle testen und das für mich geeignetste für mindestens 3 Monate konsequent übernehmen.

Punkt 2: Gelassener werden!

Maßnahmen ergreifen um Stress abzuwenden oder zu reduzieren. Zum Beispiel durch regelmäßige Pausen an der frischen Luft (in den Kalender eintragen!) / Yoga-Übungen und Entspannungstechniken fürs Büro mit Kollegen ausprobieren / Online-Kurs „Resilienz“ absolvieren.

Punkt 3: Nichts mehr auf die lange Bank schieben!

Prokrastination verhindert effektives Arbeiten. Aufschieberietis vermeiden durch täglichen Prioritäten-Plan / Vorverlegen von Deadlines / Offline arbeiten (bei Aufgaben, die Konzentration erfordern, vorübergehend nicht telefonisch oder online erreichbar sein) / sich selbst belohnen.

Punkt 4: Neues Lernen!

Zusätzliches Wissen und neue Fähigkeiten aufbauen, die meinen Interessen entsprechen und für meine Karriere nützlich sind. Zum Beispiel durch betriebliche Weiterbildungsangebote, Online-Kurse / Mentoren-Programme / Sprachkurs / innerbetriebliche Praktika in anderen Abteilungen oder an anderen Standorten. Wichtig: Anzahl der Lernprojekte 2018 bestimmen!

Punkt 5: Karriere intensiver vorantreiben!

Mindestens drei karrierefördernde Maßnahmen pro Monat ergreifen. Zum Beispiel Networking Events besuchen / ein neues Projekt übernehmen / Gespräch über Karriereziele mit dem Vorgesetzten führen.

Punkt 6: Jobwechsel planen!

Falls der aktuelle Arbeitgeber keine Perspektiven mehr bereithält, kann ein Jobwechsel in Ruhe geplant und vorbereitet werden. Unterlagen aktualisieren / Business-Profile in sozialen Medien überprüfen / Profile in Job-Börsen anlegen / aktives Networking.

Punkt 7: Gute Laune verbreiten!

Täglich einen Beitrag zu einer besseren Arbeitsatmosphäre leisten. Zum Beispiel durch ein Lob oder ein Kompliment / frische Blumen im Büro / jemandem einen Kaffee mitbringen / einen Kuchen für das Team backen – ganz ohne Anlass / einem gestressten Kollegen ein lästiges To-Do abnehmen.

Punkt 8: Machen statt meckern!

Initiative ergreifen und konstruktive Vorschläge für Veränderungen / Verbesserungen vorbringen. Zum Beispiel: Gemeinsames Bürofrühstück am letzten Freitag im Monat, neues Tool für die interne Kommunikation vorschlagen, veraltete Präsentationsvorlagen auf Vordermann bringen.

Punkt 9: Für ökologische und soziale Verantwortung sensibilisieren!

Das Unternehmen in seiner Corporate Social Responsibility unterstützen. Initiative übernehmen. Zum Beispiel den Einsatz von LED-Lampen anregen / Fair Trade Kaffee trinken / zu einem Ökostrom-Anbieter wechseln / zu einer ethischen Bank wechseln, die keine Atom- oder Kohlekraft, Rüstungsindustrie oder Nahrungsmittelspekulation unterstützt, sondern sinnvolle soziale oder ökologische Projekte.

Punkt 10: Positive Wahrnehmung verordnen!

Nicht die negativen Dinge in den Fokus der Wahrnehmung stellen, sondern auf Positives konzentrieren. Am Morgen an drei erfreuliche Dinge denken, die der Arbeitstag bereithält / Nach Arbeitsende fünf Situationen auflisten, in denen Sie sich gut gefühlt haben / Sich jeden Tag 60 Sekunden zum Lächeln „zwingen“.


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