Ausbildung

Viele Schulabgänger nicht reif für eine Ausbildung

Der DIHK-Umfrage zufolge ist für die Unternehmen nach wie vor die mangelnde Ausbildungsreife der Schulabgänger das Ausbildungshemmnis Nummer eins. Zwar gäben die Betriebe immer häufiger lernschwächeren Jugendlichen eine Chance, sagte Schweitzer, doch steige damit auch die Unzufriedenheit der Unternehmen über nicht ausreichende Mathematik- und Deutschkenntnisse wieder deutlich an. Auch gehe die Schere zwischen betrieblicher Anforderung und sozialen Kompetenzen der Auszubildenden weiter auseinander, warnte er. Am häufigsten beklagten die Betriebe Mängel bei der Leistungsbereitschaft, der Belastbarkeit und der Disziplin.

Unternehmen lassen nichts unversucht

Doch die Unternehmen lassen sich nicht entmutigen. „Die Betriebe in Deutschland halten ihr Angebot an Ausbildungsplätzen weitgehend stabil“, sagte Achim Dercks in Berlin. Dabei würden die Jugendlichen immer stärker umworben: Die Unternehmen böten kombinierte Aus- und Weiterbildungsangebote, Auslandsaufenthalte und Zusatzqualifikationen, manche Betriebe setzten auch auf materielle oder finanzielle Anreize. Zudem verbesserten sie ihr Marketing. „Betriebe stellen sich auf die Digital Natives ein und versuchen, über das Internet neue Auszubildende zu gewinnen“, so Derck.: Die Berufsorientierung sei ebenfalls ein wichtiger Ansatzpunkt, um Jugendliche für eine duale Ausbildung zu begeistern; sodass mittlerweile 62 Prozent der Unternehmen, die unter rückläufigen Bewerberzahlen leiden, auf das Angebot von Praktika setzten.

Vorgeschmack auf Fachkräftemangel von morgen

DIHK-Präsident Schweitzer nannte die aktuelle Entwicklung einen „Vorgeschmack auf den kommenden Fachkräftemangel“: Die fehlenden Azubis von heute seien die fehlenden Fachkräfte von morgen – „und Fachkräftemangel wird in Zukunft immer öfter heißen, dass dual ausgebildete Fachkräfte fehlen“.

Bildquelle: © ehrenberg-bilder – Fotolia.com

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