Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat in seiner Herbstprognose einen Ausblick auf den Arbeitsmarkt im nächsten Jahr gewagt. Demnach wird sich der rasante Aufschwung von Wirtschaft und Arbeitsmarkt deutlich abschwächen.
Nach einem nochmals kräftigen Wachstum von 2,8 Prozent im Jahr 2011 geht das IAB für 2012 von einer Steigerung des realen BIP um nur noch 1 Prozent aus. Und das mit erheblichen Abwärtsrisiken. Der Arbeitsmarkt bliebe zwar insgesamt robust, dieselbe Antriebskraft der letzten Jahre bliebe dabei aber aus.
Arbeitsmarktentwicklung hängt von der Lage an den Finanzmärkten ab
Die Abschwächung sei zum einen dem ungünstigen wirtschaftlichen Umfeld geschuldet, so die Nürnberger Arbeitsmarktforscher. Die weitere Entwicklung hänge entscheidend davon ab, ob es in der europäischen Schuldenkrise zu einer Stabilisierung kommt und sich auch die Lage an den Finanzmärkten beruhigt. Zum anderen hätte sich aber der außergewöhnlich positive Arbeitsmarkttrend der letzten Jahre ohnehin nicht im gleichen Maße fortgesetzt. Beispielsweise hatten in den letzten Jahren die Hartz-Reformen zur Verbesserung der Arbeitsmarktsituation beigetragen. Mittlerweile seien aber die durch die Reformen erschlossenen neuen Potentiale weitgehend ausgeschöpft.
Unsicherheit über die Entwicklung 2012: Wirtschaftswachstum ist auch denkbar
Die gesamtwirtschaftliche Entwicklung sei aktuell durch beträchtliche Unsicherheiten gekennzeichnet. Ungewohnt weit würden Zukunftserwartungen und Einschätzung der aktuellen Lage auseinander klaffen. Deshalb schließen die IAB-Forscher nicht aus, dass das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Jahr 2012 sogar leicht schrumpft. Bei einem Rückgang um 0,2 Prozent stiege die Arbeitslosigkeit um 20.000 auf einen Jahresdurchschnitt von 2,99 Millionen Personen. Auch bei leicht rezessiven Tendenzen sei also mit einer insgesamt robusten Entwicklung zu rechnen, erklären die Arbeitsmarktforscher. Sollten sich die jüngsten Einbrüche der Konjunkturindikatoren und Finanzmärkte als überzogen herausstellen und die europäischen Staaten die Schuldenkrise nachhaltig eindämmen, wäre in einem positiven Szenario auch ein Wachstum der Wirtschaftsleistung um 1,6 Prozent denkbar. Dann würde die Arbeitslosigkeit auf 2,89 Millionen Personen sinken.
Frauen, Ältere und Migranten fangen sinkendes Arbeitskräfteangebot auf
Allein aufgrund der demografischen Entwicklung würde das Arbeitskräfteangebot 2012 um fast 250.000 Personen abnehmen, haben die Forscher ausgerechnet. Zum größten Teil könne der demografische Rückgang aber ausgeglichen werden. Dies liege zum einen an der steigenden Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren, zum anderen an der Zuwanderung, nicht zuletzt aus den acht mittel- und osteuropäischen EU-Staaten, für die seit Mai 2011 die volle Arbeitnehmerfreizügigkeit und Dienstleistungsfreiheit gilt. Unterm Strich sinke das Arbeitskräfteangebot im Jahr 2012 daher nur um 40.000 Personen.
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Danke für den Artikel.
Ich bin echt froh das ich einen unbefristeten Arbeitsvertrag bekommen habe und erstmal sorgenfrei bin.
Gruß
Nicole