Der Chef zahlt den Zahnzusatz
Immer mehr Menschen stellen den Wert der eigenen Gesundheit über materielle Annehmlichkeiten. Nicht zuletzt weil die lückenhafte Versorgung durch die gesetzlichen Krankenkassen zum einen und die kaum erschwinglichen Beiträge der Privaten zum anderen ein gesundheitliches Rund-um-sorglos-Paket zum Luxusgut machen. Sich vom Chef die Zahnzusatzversicherung, Sehhilfen oder Krankenhaustagegeld zahlen zu lassen, wird für viele Arbeitnehmer immer attraktiver – zumal etliche Versicherer bei einer betrieblichen Krankenversicherung (bKV) auch Familienmitglieder mit in den Schutz aufnehmen.
Soziales Engagement und Steuerersparnis
Und auch dem Arbeitgeber winken Vorteile: Bereits im Frühjahr 2011 hat der Bundesfinanzhof ein klares Urteil gesprochen: Ausgaben für einen betrieblichen Gesundheitsschutz in Höhe von 44 Euro pro Mitarbeiter und Monat sind steuer- und sozialabgabenfrei. Das Unternehmen kann die Versicherungsbeiträge für die Mitarbeiter als Betriebsausgaben geltend machen. Darüber hinaus lassen sich mit dem Angebot einer betrieblichen Krankenversicherung Mitarbeiter binden und motivieren. Das Unternehmen zeigt soziale Verantwortung, was sich natürlich auch auf das Image als Arbeitgeber auszahlt. Und nicht zuletzt investiert der Chef in eine gesunde Belegschaft mit weniger krankheitsbedingten Ausfällen. Angebote zur betrieblichen Krankenversicherung gibt es übrigens nicht nur für Großunternehmen, sondern längst auch für kleinere Betriebe ab fünf Mitarbeitern. Eine Vielzahl von Gestaltungsmöglichkeiten erlaubt es den Firmen, maßgeschneiderte Angebote für ihre Belegschaft zusammenzustellen.
Günstigere Beiträge durch Gruppenversicherung
Bei den Arbeitnehmern stoßen solche Angebote auf großes Interesse. Der Umfrage zu Folge wünschen sich sieben von zehn Befragten einen zusätzlichen Gesundheitsschutz durch ihren Arbeitgeber, weil sie die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung nicht mehr für ausreichend halten. Darüber hinaus profitieren sie natürlich von günstigeren Beiträgen, weil in einer bKV eine ganze Gruppe und nicht die Einzelperson abgesichert wird. In der Studie zeigte der Vergleich mit anderen Leistungen des Arbeitgebers, welchen Stellenwert ein solch zusätzlicher Gesundheitsschutz bei Arbeitnehmern inzwischen hat: 46 Prozent der Befragten halten eine betriebliche Krankenversicherung für wichtiger als Zuschüsse für die Kinderbetreuung, jeder dritte zieht diese Leistung dem Weihnachtsgeld vor. Trotzdem haben nur vier von zehn Beschäftigten in ihrem Berufsleben schon einmal ein entsprechendes Angebot von Ihrem Arbeitgeber erhalten.
Unternehmen verkennen die Bedeutung
“Der Weg zu attraktiven Angeboten rund um den betrieblichen Gesundheitsschutz ist frei, aber die Unternehmen agieren äußerst zurückhaltend”, sagt Klaus Henkel, Vorstandsvorsitzender der Süddeutschen Krankenversicherung “Sie verkennen die Bedeutung einer solchen Leistung und das Interesse der Arbeitnehmer daran.” So sind beispielsweise drei von vier Beschäftigten der Überzeugung, dass eine betriebliche Krankenversicherung die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigert.
(Quellen: personalerinfo.de, sdk.de, wuv.de) Bildquelle: © Konstantin Yuganov – Veer.com